Hameln-Pyrmont (mes). „Lassen Sie uns den bedrückenden Geschehnissen der letzten Zeit die Freude über schöne Gärten entgegensetzen“ – mit diesen Worten laden Sandra und Frank Heilmann mit dem gesamten Organisationsteam ein zum „Tag des offenen Gartens“. Zwei Termine wird es in diesem Jahr geben: Sonntag, 29. Mai, und Sonntag, 10. Juli, von jeweils 10 bis 17 Uhr präsentieren sich zahlreiche Gärten der Region ihren Besuchern.

Anfangs fragten sich die Organisatoren: Kann oder darf man angesichts der aktuellen Geschehnisse eine solche Aktion veranstalten? „Wir denken: Ja!“, waren sich alle schnell einig. Die Idee, dass Gartenbesitzer ihre Kleinode für Besucher öffnen, stamme ursprünglich aus England. „Was wir von dort außer der Gartengestaltung lernen können, ist, wie hilfreich ein Garten, wie hilfreich das Gärtnern für unsere Gesundheit sein kann. Unmittelbar einsichtig ist, dass die körperliche Bewegung an frischer Luft gut für unsere körperliche Gesundheit ist“, betont Frank Heilmann.

„Was wir durch die Corona-Zeit gelernt haben, ist, wie wertvoll dies auch für unsere psychische Gesundheit sein kann. Etwas mit eigenen Händen schaffen. Zu sehen, wie alles wächst. Selbst gezogene Kräuter, Gemüse und Obst zu ernten. Sich am Anblick und dem Duft der Blumen zu erfreuen. Insekten und Vögel, vielleicht auch Frösche, Igel, Fledermäuse oder andere Tiere vor seiner Haustür beobachten zu können. Diesen Tieren ein zu Hause zu schaffen, das ihnen anderswo viel zu oft verloren gegangen ist.“ Und diese Freude kann man auch beim Betrachten anderer Gärten erleben.

Der „Tag des offenen Gartens“ wurde im Landkreis Hameln-Pyrmont vor 19 Jahren ins Leben gerufen und erfreut sich seither sehr großer Beliebtheit. Private Gartenbesitzer öffnen ihre Pforten und lassen interessierte Besucher staunen, was man aus einem Garten alles machen kann. Veranstalter ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), der über diesen Weg erreichen möchte, dass die Begeisterung für naturnahe und vielseitige Gärten geweckt wird. Es handelt sich um eine nicht-kommerzielle Veranstaltung, der Eintritt ist frei und erfordert keine Anmeldung.

Diese Gärten öffnen Sonntag, 29. Mai, von 10 bis 17 Uhr:

  • Edeltraud und Günter Blötz, Dörpe: Eine ehemalige Weihnachtsbaumplantage wurde vom NABU Coppenbrügge/Salzhemmendorf gepachtet und behutsam zu einem Wildgarten umgestaltet. Artenvielfalt im Hummelgarten, Blühstreifen, Baumlehrpfad. Anfahrt: Parken auf dem „Lindenplatz“ in der Ortsmitte, von dort circa 300 Meter (ausgeschildert).
  • Uwe Burgdorf, Im Winkel 8, Voremberg: Natur- und Steingarten ohne Zäune. Viele Tiere, verschiedene Ebenen, Kaffee und Kuchen.
  • KGV Riepenbach, Senator-Urbaniak-Weg 2, Hameln: Die Anlage besteht aus zahlreichen Gärten und wird von Fußwegen durchzogen. So bekommt der Besucher Einblick in die Vielfalt der kleingärtnerischen Gestaltungsfreude und Schaffenskraft. Anfahrt: von der Riepenstraße in den Senator-Urbaniak-Weg einbiegen, Parkplätze sind vorhanden.
  • Andrea und Ulf Eickermann, Obere Straße 7, Bad Pyrmont: Durch Natursteinmauern gegliedert. Die prägenden Gehölze stammen aus der Ursprungszeit, als der Garten in den 50er-Jahren angelegt wurde: Magnolien, Zeder, Kiefer, Zierkirsche, Rhododendron und Buchs.
  • Iris Engelke, Am Hakeberge 22, Bad Pyrmont: Vielfältiger Lebensraum, Beeten, Rhododendronhecke, Garteninnenhof mit vogelfreundlichen Gehölzen.
  • Laura Feith, Hermann-Löns-Straße 2, Bad Pyrmont: Ein Garten mit einem teilweise alten Baumbestand. Highlight ist die Terrasse mit etwa 20 Quadratmetern, die vom höher liegenden Haus als Sonnendeck mit Treppe in den Garten reicht.
  • Melany Ratsak und Cord Henning Fricke, Dörper Straße 21a, Dörpe: Staudengarten, angelehnt an den Stil englischer Cottagegärten, ohne Gift und Dünger. Insektenfreundliche Pflanzungen, Kräuter und Gemüsebeete. Anfahrt: von Coppenbrügge aus etwa in Ortsmitte links in die „Fuchsgasse“
  • Frank und Petra Göldner, Am Kindergarten 3, Lauenstein: Stauden- und Blumengarten. Es gibt ein größeres Insektenhotel, mehrere kleinere Bienenhäuser, einen Schmetterlingskasten, zwei Hummelhäuser und ein Igelhaus. Im Gartenteich leben Frösche und Molche.
  • Dagmar Joeris, Vogelreichsweg 49, Bad Pyrmont: Der Schrebergarten bietet auf 480 Quadratmetern einen fantastischen Blick weit über das Tal bis nach Lügde. Über 200 historische und englische Rosen, Kamelien, Baumpäonien und weitere besondere Stauden sowie verschiedene Kräuter. Hinweis: Den Eingang finden Besucher gegenüber der Bushaltestelle der DAK-Klinik im Vogelreichsweg 49. In der Kleingartenkolonie ist nur dieser Garten geöffnet; der Hund der Gärtnerin wünscht keinen Besuch von Artgenossen.
  • Familie Kauert/Liebig (ehemals Krause-Wloch), Dorfstraße 16a, Oldendorf: Verwunschener, parkähnlicher Waldgarten mit vielen sehr großen Bäumen. Zwei Teiche, einige Beete und Laufenten.
  • Karin Kehne, Hamelner Straße 28, Bodenwerder: Angeschmiegt an ein über 400-jähriges Fachwerkhaus, lädt ein verwunschener, großer Garten zum Verweilen ein. Besucher können Platz nehmen unter uralten Bäumen, an der Kräuterspirale, am Teich mit den Seerosen oder in Staudengarten.
  • Maria Krengielczak, Alte Heerstraße 20, Hemmendorf: Floh-und Trödelmarkt, offener Garten im Wandlungsprozess. Entstanden sind bereits großzügige Blumen- und Staudenrabatten „nach holländischer Art“, auch ein kleiner Gemüsegarten. Der alte Obstbaumbestand lädt zum Probieren ein.
  • Iris und Siegfried Loest, Tanja Tautrims, Kirchstraße 25, Hemeringen: Der Garten der alten Schule wurde nach und nach umgestaltet. Lesesteinmauern, Wege mit Holzhäcksel, Kräuter-, Tee-, Heilpflanzen in Kombination mit Stauden und alten Duftrosen, Gemüsebeete.
  • Monika Meyer, An der Aue 5, Marienau: „Schamanischer Garten“ mit Teichen, Steinhöhle aus Ith-Basalt, Heilsteine.
  • Christine und Horst Reisig, Am Rosenhof 1, Bad Pyrmont/Löwensen: Bio-Schwimmteich, Sauna, großes Gartenhaus, Kräutergarten, große Rasenflächen, Buchsbaumhecken, Stauden, Jahreszeitpflanzen, Rosen.
  • Alois Schräder, Am Weserbogen 71, Rumbeck: Zier-, Obst- und Gemüsegarten, Bienenwiese. Anfahrt: auf der zur Weser gelegenen Seite, kurz vor Ende des Ortes in Richtung Rinteln.
  • Friederike und Ulrich Telle, Ohrsche Straße 6, Groß Berkel: Berggarten mit Stauden- und Rosenbeeten, alte Apfelbäume, Gartenküche, Pferdekoppel.
  • Christian Voigt, Hainholzstraße 6, Hameln/Holtensen: „Naturgarten mit Experimentcharakter“, botanische Raritäten, Orchideen, Margeritenwiese, Stauden- und Kräuterbeete.
  • Tini und Oliver Vogt, Lindenweg 3, Bad Münder: Naturnaher Selbstversorgergarten mit angeschlossener Imkerei. Besucher finden eine Vielzahl von innovativ angelegten Hochbeeten, ein ganzjährig bewirtschaftetes Gewächshaus sowie eine Menge an Beerensträuchern. Jeder Platz in diesem Garten ist ausgenutzt, damit sich Familie Vogt auch den Winter über mit eigenem Obst und Gemüse versorgen kann.
  • Conny und Stefan Wolf, Zum Dachtelfeld 14, Beber: Ein Handtuchgarten auf rund 1300 Quadratmetern möchte auf Rasenwegen erkundet werden. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Stauden und Sträuchern, eine Blumenwiese, verschieden große Teiche und ein Freigehege für Kaninchen. Für die Vögel und Insekten Nist- und Versteckmöglichkeiten.