Weserbergland (ey). Gluthitze über dem Weserbergland, fast 40 Grad Celsius waren es Mitte der zurückliegenden Woche. Die Nachrichten über Feuersbrünste im Süden Europas rissen nicht ab, und plötzlich auch dunkler Qualm über Hameln-Pyrmont! Rund 35 Hektar Getreidefelder standen bei Hemeringen in Flammen! Zudem fing eine Ballenpresse bei Großenberg Feuer, und auch in Bäntorf im Ostkreis dunkler Rauch.

Die gute Nachricht: Alle Brände sind von Dutzenden Einsatzkräften unter Kontrolle gebracht worden, was erneut ein Beweis dafür ist, wie wichtig funktionierende Freiwillige Feuerwehren in Stadt und Land sind. Die schlechte Nachricht: Der erhoffte Regen nach den Hitzetagen blieb weitestgehend aus; der angekündigte Starkregen hätte zwar ebenfalls Gefährdungspotenzial gehabt, aber die Wald- und Feldbrandgefahr ohne Zweifel herunterschrauben können. Es fiel aber deutlich zu wenig Niederschlag – wieder einmal.

So kommt der Appell von Experten aus Forst, Feuerwehr, Landwirten und Ordnungskräften im wahren Wortsinn aus heiterem Himmel aufgrund der gebotenen Gefahr: Wer sich in den Wald begibt, sollte jede Form von Feuer vermeiden, nicht rauchen, keine Glasflaschen dort lassen, durch die sich gebündelter Sonnenstrahl auf trockenem Grund schnell zu einer Flamme entwickeln kann. Dazu die Augen offenhalten: Wo schnell brennbarer Müll liegt (Plastik, Pappe, Papier, Glas, PET), sollte er entweder selbst fortgeschafft oder der zuständigen Revierförsterei gemeldet werden. Was übrigens ohnehin gelten sollte, nicht nur der Brandgefahr wegen. Beim Gang über Feldwege gilt derselbe Appell.

Und auch zu Hause kein hohes Risiko eingehen. Grillen ja – aber bitte mit genügend Abstand zu allem brennbaren. Thujahecken und Nadelgehölze in der Nähe fangen schneller Feuer als vermutet. Tipp: Wasserreservoir für den Ernstfall parathalten, in Eimern oder als Schlauch von der Leitung. Kerzen und Laternen – so schön das Ambiente auch ist – sollten zurzeit nicht angezündet werden. Sicher ist sicher.

Hausbesitzer tun gut daran, auch innen wachsam zu sein. Hier sollten vor allem ungenutzte Dachböden im Fokus stehen. Einfach mal die Leiter hinaufsteigen und nach dem Rechten sehen. Schaden kann’s jedenfalls nicht.