Von Jens F. Meyer

Ein paar Geldsäcke aus dem Team der Münchner Kicker-Millionäre machen Werbung für exakt das Pflegepräparat, das ich benötige. „Trockenes Auge“-Syndrom, großer Mist, der fachsprachlich als Keratoconjunctivitis sicca bezeichnet wird, obwohl es mit einem Konjunktiv irgendwie nichts zu tun hat, finde ich. Die Schmerzen sind jedenfalls ziemlich real. Warum Fußballer für sterile Lösungen zur Glubscherbefeuchtung werben, ich weiß es nicht, ich erkenne keinen kausalen Zusammenhang. Die schon: Geld. Der Hersteller wird Harry Kane und Konsorten wohl kaum gebeten haben, aus lauter Dankbarkeit so ganz ohne Honorar für sein Produkt zu werben. Marketing mit Stars erhöht folglich die Kosten, und zwar nicht zu knapp.

Also danke für nichts, Harry und ihr Hansels aus Bayern. Ich zahle alle vier Wochen 19,95 Euro für schlappe zehn Milliliter, nur weil ihr den Hals nicht vollkriegt. Bei d e m Preis freilich muss ich regelmäßig heulen, noch bevor ich die Apotheke verlasse. Damit wären die Augen vorübergehend allerdings schon mal befeuchtet.