Hameln (ey). 25.000 Glühweingläser hatte die Hameln Marketing Tourismus GmbH (HMT) im Vorfeld des Weihnachtsmarkts geordert – „als Vorrat für drei Jahre“, sagt Stadtmanager Dennis Andres. Wird wohl nicht reichen, denn: Die neuen Trinkgefäße, gut in der Hand liegend und mit einem sehr hübschen Motiv gestaltet, sind so beliebt, dass weit über 500 davon schon in den ersten sieben Tagen in den Taschen der Trinkenden verschwunden sind. Tendenz: rasant steigend. Ein Glas macht Karriere!

Kein Diebstahl, sondern guter Deal. Zwei Euro Pfand zahlt jeder Punsch-, Glühwein- und Kakaogenießer, wenn er die Tasse nicht zurückgibt. Jener Glasbecher, der im Vorfeld schon auch infrage gestellt wurde. Aber da war mal die Sache „mit den Glühweinbechern mit Kölner Weihnachtsmarktaufdruck“, die an einem Stand beim Budenzauber in Hameln verwendet wurden, „und das geht ja wohl gar nicht“, sagt Dennis Andres.

Ergo: Die Trinkgefäße in Hameln sind jetzt an jedem Stand die gleichen. Sie kommen so gut an, „dass wir schon ins Lager gehen und Nachschub holen mussten“, so der Stadtmanager, der den hygienischen Aspekt des Glases gegenüber den Porzellanbechern herausstellt. „Man sieht gleich, ob er sauber ist oder nicht.“ Die HMT hatte die 25.000 Glasbecher bei einem europäischen Anbieter gekauft und den Standbetreibern zum Preis knapp unter zwei Euro verkauft.
Norbert Meyer, einer derer, die die nebeldunstschicken Gläser mit Hamelner Motiv als Standbetreiber jeden Tag hundertfach befüllen, bestätigt: „Die sind wirklich beliebt. Sind ja auch gelungen!

Für zahlreiche Touristen ein perfektes Andenken

Zig Kunden haben sie nicht zurückgegeben, sondern sie mitgenommen – kein Wunder, für nur zwei Euro Pfand …“ Und klar: „Es sind ja nicht nur Hamelner, es sind vor allem auch Touristen, die die Humpen als Andenken mit nach Hause nehmen und auf diese Weise Werbung machen für den Hamelner Weihnachtsmarkt, egal, woher sie kommen“, sagt Dennis Andres.

Dabei verweist der Stadtmanager vor allem auf zwei Dinge, die ihm besonders gefallen beziehungsweise am Herzen liegen. Erstens sei es die „Riffelung“ auf der Oberseite des Griffs, die dazu beiträgt, dass der Daumen das Glas fester in der Hand halten lässt. „Und zweitens hat unser Stadtmarketing-Mitarbeiter Nikolas Twick das Motiv für den Aufdruck entworfen“, so Andres. Ein Motiv, das ganz viele Nutzer ganz toll finden und keine horrenden Grafikerkosten verursachte.

Noch dazu eines, das im Infocenter, der Kreativzentrale von HMT und Stadtmarketing, schon jetzt für weiterführende Ideen sorgt. Denn: Wenn ein Glühweinglas so beliebt ist, dann könne man auch darüber nachdenken, dass es jedes Jahr mit einem neuen Motiv versehen wird und so zum Sammlerstück werde. Überlegungen dazu laufen, seien aber noch „in den Kinderschuhen“. Die „Jahrestasse“ könnte aber schneller kommen als geplant, denn: „Wenn‘s so weitergeht, reichen die 25.000 von uns bestellten Exemplare für die nächsten drei Jahre sicher nicht – die werden eher aufgebraucht sein“, sagt Dennis Andres.