Bad Pyrmont (ul). Es gibt sie in Hannover im Georgengarten, in Göttingen, in Osnabrück und an 49 anderen Orten bundesweit. Doch bisher weder in Bad Pyrmont noch in Hameln. Was sich seltsam denglisch anhört, ist eine Bewegung für mehr Bewegung, eine Initiative für gemeinsames Laufen in der Natur – bezeichnet als „parkrun“ – also Lauf durch den Park. Diesen Spirit möchten Ines Wilde, Marianne Boehm, Kurt Hornig, Leonie Soyez, Paula Boehnke und Dr. Sabine Liebert nun auch nach Bad Pyrmont tragen.

Die Pyrmont-Botschafter wünschen sie sich einen wöchentlich stattfindenden Lauf über fünf Kilometer durch die Emmerauen, Richtung Lügde und zurück, der den einheitlich genormten Kriterien eines „parkruns“ entspricht. Diese Läufe finden stets samstags um 9 Uhr statt. Ein Testlauf soll am 11. März um 9 Uhr vom Reisemobilhafen in den Emmerauen, beim Tierpark von Bad Pyrmont, starten.

Die Teilnehmer können walken, joggen, mithelfen und auch zuschauen, ob mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen. „Jeder bestimmt sein Tempo, es kommt nicht auf Höchstleistung an, es gibt auch keine Preise zu gewinnen“, sagt Pyrmont-Botschafter Kurt Hornig, der beim Testlauf als Laufleiter ansprechbar ist. Was den „parkrun“ von anderen Läufen unterscheidet: Hier wird mit einer App die Zeit gemessen, wenn man sich mit anderen Läufern weltweit vergleichen möchte. Mit der einmaligen Anmeldung und dem individuellen Scancode kann man bei allen „parkruns“ teilnehmen. Aber auch ohne Anmeldung ist es möglich mitzugehen, mitzuhelfen oder mitzulaufen – dann muss man allerdings auf seine eigene Versicherung zurückgreifen. Ausgeschlossen von diesem Event sind Radfahrer, Skater und Inliner.

Die Strecke für den 11. März ist bereits von den Städten Bad Pyrmont und Lügde genehmigt worden. Der Lauf muss nicht bei Ordnungsamt oder Polizei angemeldet werden, weil dabei keine Straßen überquert werden. Jeder Teilnehmer haftet für sich selbst. Ist die Laufstrecke erst mal offiziell als „parkrun“ genehmigt, dann gibt es eine Versicherung für Läufer und Helfer, finanziert vom Sponsor, dem Laufschuhhersteller Brooks mit Hauptsitz in Seattle, Europasitz in Amsterdam.

„Die fünf Streckenhelfer müssen per Handy einen Notdienst erreichen können, falls jemand währenddessen gesundheitliche Probleme hat. Ein Krankenwagen darf durch das Naturschutzgebiet fahren, um Personen bergen zu können“, so Hornig, der mit seinem Team aus Leidenschaft alles so weit vorbereitet hat, dass nun der Testlauf erfolgen kann, der noch nicht als parkrun bezeichnet werden darf, weil es ihn ja offiziell noch nicht gibt.

Der „parkrun“ wurde am 2. Oktober 2004 erstmalig im Londoner Bushi Park unter dem Namen Bushi Time Trial mit 13 Personen gestartet. Ein ehemaliger Läufer hatte ihn organisiert mit Zeitabnahme und anschließendem Frühstück. So wollte Paul Sinton-Hewitt den Kontakt zu seinen Lauffreunden beibehalten. Die Idee verbreitete sich schnell in Großbritannien und sechs Jahre später auch in Australien, Südafrika und Irland, gefolgt von Russland, Polen und am 2. Dezember 2017 erstmals auch in Deutschland, im Georgengarten von Hannover.

Da die Teilnahme kostenlos ist, werden ehrenamtliche Helfer als allgemeine Streckenposten, aber auch Helfer für Start und Zieleinlauf gesucht.

Wer Fragen zum geplanten Lauf hat, kann sich an Kurt Hornig unter 0172 / 2773881 oder per E-Mail an emmerwiesenparkrun@gmail.com wenden. Mehr Infos: www.facebook.com/groups/badpyrmontparkrun oder auf Instagram unter badpyrmontliebe.