Weserbergland (ey). „Der könnte gut zwei Tonnen wiegen, ich weiß es nicht genau. Aber wenn Sie ihn sich abholen möchten, gerne. Wir haben dafür keine Verwendung.“ – Den verschmitzten Hinweis kann sich Michael Bruns, Leiter des Außenbezirks Hameln des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Weser, nicht verkneifen. Das mag daran liegen, dass die Mitarbeiter der Behörde, die ihren Sitz auf der Hamelner Werder-Insel hat, für diesen Findling bis in den Bereich Bad Oeynhausen fahren mussten. Mit dem Schwimmbagger dauert die Reise flussabwärts dann schon mal einen halben Tag, zurück und gegen die Strömung noch länger. Ganz schön aufwendig.

Aber wichtig war‘s. Ist es immer, wenn der Schwimmbagger loszockelt. Er wird eingesetzt, um die Fahrrinne der Weser freizuhalten. Die Hamelner Außenstelle des WSA ist für die Flusskilometer 134 bis 187 zuständig. Und das bedeutet eben auch, aus dem Niedersächsischen ins Nordrhein-Westfälische zu schippern. „Dieser Brocken lag bei Bad Oeynhausen mitten im Fluss und behinderte die Schifffahrt erheblich. Wir haben ihn gehoben und mitgebracht“, sagt Michael Bruns. Der Koloss ist bei den Arbeiten, die mit dem Schwimmbagger verrichtet werden, eine Ausnahmeerscheinung. Allermeistens handelt es sich um Kies und Sand; Sedimente, die mit der Strömung anlanden und fortgeschafft werden müssen, weil sie den Schiffsbetrieb stören.

„Die Schleppkraft des Wassers ist enorm“, gibt Michael Bruns zu bedenken. Wer nicht täglich damit zu tun habe, könne sich nur schwer vorstellen, wie die Strömung der Weser Sedimente und Findlinge bewegen kann. Eine natürlich Urkraft. Zwar ist die Schifffahrt auf dem vom WSA Hameln betreuten, über 50 Kilometer langen Streckenabschnitt bekanntlich weniger stark ausgeprägt, aber eben doch weiterhin vorhanden. Da ist die Fahrgastschifffahrt der Flotte Weser, da fährt manches Sportboot, und manchmal ist schon auch noch ein Frachtschiff wie die „Otrate“ unterwegs. Deshalb muss gebaggert werden.

Übrigens erfolgt diese Arbeit natürlich nicht auf reine Vermutung. Mit einem Flächenpeilgerät wird der Wesergrund von den Fachmitarbeitern des WSA jedes Jahr abgesucht; daraufhin kommt schweres Gerät zum Einsatz.