Von Jens F. Meyer

Wäre mir früher bewusst gewesen, dass die Zwergenbier-Kronkorken bei einem Online-Kleinanzeigenmarktplatz mittlerweile für einen Euro pro Stück gehandelt werden, hätte ich mehr von dem belgischen Gebräu getrunken, das sich „La Chouffe“ nennt. Wallonisches Bier hat einen anderen Wirkungsgrad als drei Tüten Kartoffelchips (davon wird man nicht besoffen, es ist einem danach nur übel), aber durchaus dasselbe Suchtpotenzial: Was in Reichweite ist, muss vernichtet werden, nicht teilweise, sondern komplett. Ich tat‘s, schmiss aber die Verschlüsse immer fort, fort, fort im fernen Belgien und hatte mir zum Ende des Urlaubs auch nur einen Sixpack als Souvenir mit nach Hause gebracht. Wenig hilfreich für den Wohlstand.

Ich könnte jetzt reicher sein. Um wieviel, verrate ich nicht; ich kann die vierstellige Summe auch nur vermuten. „La Chouffe“ ist zusätzlich als „Dunkles“ unter dem Namen „Mc Chouffe“ im Handel. Noch mehr Potenzial, um den Wohlstand zu vergrößern. Obwohl… „Du musst doch das Bier erst mal kaufen, Du Honk. Also verdienst Du doch nichts, sondern gibst mehr aus, als Du einnimmst!“ Die Worte eines Freundes klingen in mir nach. Es hat Gründe, weshalb ich keinen kaufmännischen Beruf ergriffen habe. Geschmeckt hat es dennoch. Cheers.