Weserbergland (ul). Die Saison war kurz, Corona verhinderte einen pünktlichen Start in die diesjährige Freibadsaison, aber das gute Wetter, besonders im August, hat die Betreiber der Freibäder belohnt – sie schöpften wieder Mut, dass sich ihr hoher Personalaufwand und das Einhalten der zuvor mit dem Gesundheitsamt besprochenen Hygieneregeln zumindest in der Freude und Zufriedenheit der Besucher ausgezahlt hat.

So berichtet Martin Schütte vom Freibad Brünnighausen: „Für die kurze Zeit war das in Ordnung, wir hatten ja wunderschönes Wetter und mit den Besucherzahlen können wir zufrieden sein.“ Aufgefallen ist ihm, dass mehr Erwachsene den kurzen Weg zum Schwimmbad genommen haben, aber weniger Kinder in Brünnighausen das Bad aufsuchten. „Die Corona-Auflagen haben wir alle erfüllt. Wir waren nicht glücklich, aber wir können das als Verein gerade noch tragen.“

Walter Kramer, Vorsitzender vom Waldbad Osterwald, meint: „Die Freibadsaison ist auch mit Corona zufriedenstellend gelaufen. Mit 7600 Besuchern ist die Besucherzahl stabil geblieben im Vergleich zu den Vorjahren. An das ausgeklügelte Hygienekonzept mit Wegmarkierungen und unter Aufsicht von vielen Vereinsmitgliedern haben sich alle Besucher bestens gehalten.“ Unter den Gästen seien viele aus weiter entfernt gelegenen Orten gewesen.

Wetter spielte im August mit

Die Zahlen seien auch deshalb so gut, weil das Wetter in der zweiten Augusthälfte so hervorragend war und in dieser Zeit die Hälfte des Umsatzes erzielt werden konnte. Obwohl die Zahl der Besucher wegen der Hygieneauflagen auf maximal 260 begrenzt war und der Verein extra einen Zählautomaten angebracht hatte, verteilten sich die Besucherzahlen über den Tag und es gab trotz Corona keine Einbußen.

Die verkürzten täglichen Öffnungszeiten vom Freibad Coppenbrügge, das nur ab Juli bis Mitte September geöffnet war, schlägt hingegen deutlich negativ zu Buche. Nur 6400 Badegäste wurden gezählt. Pierre Kramer hat die Vergleichszahlen: Im Vorjahr kamen 17 400 Besucher und im Supersommer 2018 insgesamt 23 700.
Mit durchschnittlich 80 Gästen pro Tag und insgesamt 12 000 Besuchern ist Claudia Staske vom Aerzener Eigenbetrieb Wasser sehr zufrieden. Vor allem die geöffneten Duschen seien in Aerzen das große Plus gewesen. Alle Schwimmer seien sehr dankbar gewesen, berichtet sie.

Ganz anders sieht das die Aquasport GmbH für die Freibäder in Hameln und Unsen. „Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass wir die Freibäder erst viel später öffnen konnten. Auch die Obergrenzen der Besucheranzahl und die Sicherheitsmaßnahmen (keine Umkleiden, keine Duschen, elektronische Anmeldung mit Zeitfenster, Anm. der Redaktion) haben die Besucherzahlen dramatisch zurückgehen lassen“, berichtet Angelina Menking, Pressesprecherin der Stadtwerke. Die Saison begann im Juli ganz spärlich mit 606 Badegästen. Im August gab es dann 2887 Freibadbesucher. Insgesamt wurden die beiden Freibäder in diesem Jahr von 3493 Besuchern aufgesucht. Verglichen mit den Jahren davor, eine magere Bilanz. Denn das sind 10 559 Gäste weniger als im Jahr 2019 und 16 907 Badegäste weniger als im Supersommer 2018.

Manchmal mussten Gäste warten

In den zwölf Wochen der Badesaison 2020 (sonst 16 Wochen) haben 4500 Badegäste das Süntelbad besucht. Im Jahr 2019 waren es mit 9700 Besuchern mehr als doppelt so viel, 2018 insgesamt 13 000 Badegäste und im Jahr 2017 gab es 5900 Besucher. Stabil wie in den Vorjahren wurden 98 Jahreskarten verkauft, darüber hinaus wurden 2235 Tageskarten an den Schwimmer gebracht. „An den ganz heißen Tagen mussten nachmittags mal einige Gäste warten, da die erlaubte Anzahl an 152 Besuchern gleichzeitig erreicht war“, berichtet der Vorsitzende der DLRG Haddessen, Herm Henkel. Von den 15 angemeldeten Gruppen trafen sich letztendlich nur fünf Gruppen auf dem Gelände. Und auch das Jugendzelten mit sonst 1000 Übernachtungen fiel in diesem Jahr Corona-bedingt aus.

Von Anfang Juni bis Mitte September konnte das Freibad in Lügde besucht werden. „Die Besucherzahlen waren mit 17 623 stabil, wie in den Vorjahren“, berichtet Bademeister Reinhold Krüger. Das waren mehr Besucher als im Jahr 2019, wo 15 527 Gäste gezählt wurden. Es gab diesmal viele Gäste aus Bad Pyrmont, weil das dortige Freibad nicht geöffnet hatte, und sogar auch aus Hameln. „Wir sind zufrieden; weil das Wetter im September so gut war, haben wir vom ALF (Aktionskreis Lügder Freibad, e. V. ) in Absprache mit dem Bürgermeister die Saison um zwei Wochen verlängert. Und auch das Hundeschwimmen am 19. September war nicht nur wieder eine Gaudi, sondern mit 80 Hunden auch ein voller Erfolg“, so Krüger.

In Elbrinxen durften 150 Badegäste gleichzeitig auf dem Gelände sein. Und die Besucherzahlen sind phänomenal gut, wie der Statistik der Stadt Lügde, übermittelt von Pia Danzinger, zu entnehmen ist. Mit 13 264 Badegästen von Juni bis zum 20. September liegen sie höher als im Topsommer 2018, wo schon im Mai geöffnet war – damals besuchten insgesamt 13 238 Gäste das Freibad. Gern hätte der Förderverein noch bis Ende September geöffnet gehabt, aber die Sanierung der Filteranlage erforderte die Schließung, wie der Vorsitzende des Fördervereins vom Freibad Elbrinxen, Marc Zachert, berichtet.