Hameln. Mobilität und Klimaschutz müssen sich nicht ausschließen – im Gegenteil, beides ökologisch zu verbinden, ist ein wichtiger Baustein für die künftige Stadtentwicklung. Die Stadt Hameln ist jetzt als eine von nur zwei Städten in Niedersachsen dem „Bundesweiten Netzwerk Wohnen und Mobilität“ des ökologischen Verkehrsclub VCD beigetreten. Zusammen mit dem Verband will die Stadt umwelt- und sozialverträgliche Mobilitätskonzepte für Wohnquartiere fördern. Jeden Tag entscheiden Millionen Menschen an ihrer Haustür, welches Verkehrsmittel sie nutzen. Gute Mobilitätsangebote direkt am Wohnort tragen dazu bei, dass Mieter auf klimaverträgliche Verkehrsmittel wie Fahrrad, Bahn und Bus oder Sharing-Dienste umsteigen und auf ein eigenes Auto verzichten. So lassen sich die CO2-Emissionen im Mobilitätsbereich spürbar reduzieren.

Auch die Stadt Hameln will in Zukunft verstärkt auf innovative und nachhaltige Mobilitätskonzepte setzen, sowohl in bestehenden Quartieren als auch beim Wohnungsneubau. Im Fokus stehen vor allem klimafreundliche Mobilitätsangebote und eine bessere Vernetzung der Verkehrssysteme durch mehr Digitalisierung. Insgesamt soll den Bürgerinnen und Bürgern der Umstieg auf den Radverkehr und den ÖPNV durch bessere Angebote erleichtert werden.

Der Projektleiter des „Bundesweiten Netzwerks Wohnen und Mobilität“, René Waßmer, fasst es so zusammen: „Das Projekt zielt darauf ab, intelligente Mobilität am Wohnstandort so zu fördern, dass Mieter ebenso bequem auf das Fahrrad, den Bus oder Sharing-Angebote zugreifen können wie bisher auf den privaten Pkw. Dabei helfen beispielsweise sichere Abstellanlagen für Fahrräder, Rollatoren und Kinderwagen oder die Einrichtung einer Carsharing-Station im Wohngebiet.“

„Die Stadt Hameln hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren bereits einiges in den Ausbau des Radverkehres investiert: Es wurden Fahrradstraßen geschaffen, neue Radwege gebaut und bereits einige Fahrradboxen aufgestellt. Auf dem Weg zu mehr Fahrradfreundlichkeit haben wir bereits einiges erreicht, daran wollen wir nun zusammen mit dem VCD anknüpfen“, sagt Erster Stadtrat Hermann Aden.

In den kommenden Monaten bringen der VCD und seine Projektpartner alle Akteure an einen Tisch: Vertreter der Stadt, Wohnungsunternehmen und Mobilitätsdienstleister, Architekten und Stadtplaner. Gemeinsam sollen Netzwerke aufgebaut werden, um konkrete Maßnahmen anzustoßen und umzusetzen.

Der VCD berät im Rahmen seines Projekts Kommunen und Unternehmen an inzwischen 16 Standorten in Deutschland. Für Niedersachsen haben Hameln und Hannover den Zuschlag erhalten.

Mehr Informationen über das Projekt „Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität“: intelligentmobil.de.

 Der ökologische Verkehrsclub VCD ist ein gemeinnütziger Umweltverband, der sich für eine umweltverträgliche, sichere und gesunde Mobilität einsetzt. Im Mittelpunkt steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen für ein mobiles Leben. Seit 1986 kämpft der VCD für ein gerechtes und zukunftsfähiges Miteinander aller Menschen auf der Straße – egal, ob sie zu Fuß, auf dem Rad, mit Bus und Bahn oder dem Auto unterwegs sind. Dafür arbeitet er vor Ort mit zwölf Landesverbänden und rund 140 Kreisverbänden und Ortsgruppen, bundesweit und europaweit vernetzt. Rund 55.000 Mitglieder, Spender und Aktivistinnen unterstützen die Arbeit des VCD für eine zukunftsfähige Mobilität.