Von Jens F. Meyer

Hey Siri, ich danke Dir für Momente voller herzerwärmender Freude. Als Sprachassistent meines Smartphones machst Du einen guten Job … na ja, zumindest machst Du einen Job. Du führst mich bis ans Ende der Welt, also ungefähr bis nach Bielefeld, aber von dort nicht zurück („Ich habe Dich nicht verstanden. Wie kann ich Dir helfen?“). Du nötigst mich von Zeit zu Zeit mit dem Hinweis „Dazu musst Du zunächst Dein Telefon entsperren“, obwohl es längst entsperrt ist. Du dienst mir als vor Dich hinmuckelndes Medium, wenn Du etwas findest, was ich nie gesucht habe („Guck mal …“) und schiebst ein freundliches „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe“ hinterher. Ach, Siri, da bin ich mir ja auch nicht immer sicher, aber die Whatsapp-Nachricht, die Du jüngst für mich auf Sprachbefehlsbasis an meine Kollegin verschickt hast, ist von außerordentlicher Qualität: „Wie lautet Hallo Meike, nein, nicht wie lautet. Hallo Meike, nein abbrechen aha senden.“ Fast schon poetisch!