Hameln (sar). Die Zukunft des Hamelner Teppichwerkes (Vorwerk Flooring) an der Kuhlmannstraße steht vorerst fest – und damit auch die Zukunft der verbliebenen 164 Mitarbeiter. Sie werden für ein neu zu gründendes Unternehmen arbeiten, das von einem Mitarbeiterteam und zwei Geschäftsführern geleitet wird und für das zurzeit die Weichen gestellt werden, damit der Betrieb so schnell wie möglich hochgefahren werden kann. Erst vor wenigen Wochen hatten 142 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten.

Wie Konzernsprecher Michael Weber jetzt mitteilt, hat die Vorwerk-Gruppe in Wuppertal das Angebot von Vorwerk-Mitarbeitern angenommen, die das Geschäft als Management-Team eigenständig weiterführen wollen. Im Fachjargon heißt diese Betriebsübernahme Management-Buy-Out. Das Konstrukt sieht vor, dass sich die neue Firma nicht mehr unter dem Dach des Wuppertaler Konzerns befinden wird. „Die Geschäftstätigkeiten werden weiterhin unter der Marke Vorwerk Flooring stattfinden. Wir unterstützen das Geschäft in den kommenden Jahren und leisten so einen Beitrag zum Fortbestand des Werkes“, erklärt Michael Weber. Die Laufzeit der aktuellen Kollektionen „Passion“, „Best of Contract“, „Best of Living“ sowie der Fliesenkollektion sei damit unverändert gewährleistet. Kunden von Vorwerk Flooring hätten laut Weber bereits zugesichert, ihre Geschäftsverbindungen fortzuführen.

Das neue Management-Team, das auch während der jetzigen Stillstandswochen an der Fortführung des Betriebs arbeitet, weise gemeinsam eine 60-jährige Vorwerk-Erfahrung auf. Aus Sicht der Konzernleitung bleibt das Geschäft somit „in den Händen von bekannten, vertrauenswürdigen und kompetenten Mitarbeitern“. Der endgültige Vertragsabschluss wird für September erwartet. Martin Multhaupt, Gesamtvertriebsleiter von Vorwerk Flooring, sieht sehr gute Chancen für die Zukunft und „definitiv ein Wachstum im Objektbereich, getragen durch die neue Struktur im Key-Account-Management“.

Um die Weichen so stellen zu können, musste die Vorwerk-Gruppe nach eigenen Angaben 142 Arbeitsplätze streichen. „Der Abbau erfolgt so sozialverträglich wie möglich, unter anderem unter dem Dach einer Transfergesellschaft“, so Michael Weber. Nach HALLO-Informationen hat sich ein Teil der von Kündigung betroffenen Mitarbeiter bereits von den Kollegen im Werk verabschiedet.