Bad Pyrmont. Dank der Disziplin, Rücksichtnahme und Achtsamkeit aller in den vergangenen Tagen und Wochen konnte die massive Ausbreitung der Covid19-Erkrankungen in Niedersachsen bisher verhindert werden. Donnerstag vergangener Woche sind nun Bund und Länder übereingekommen, dass Museen unter Auflagen wieder öffnen dürfen – so auch das Museum im Schloss Bad Pyrmont.

Das Museum im Schloss öffnet ab dem 7. Mai wieder seine Pforten für Einzelbesucher. Dabei gelten für alle die grundlegenden Abstands- und Hygiene-Regeln in geschlossenen Räumen, wie das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern für Personen, die nicht zum eigenen Hausstand gehören, sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen.

Zu sehen gibt es im Museum neben der Dauerausstellung die Sonderausstellung „Kunst sei unser Ziel – Niederländische Künstler im Schloss Pyrmont“. Die Ausstellung hätte eigentlich im März, kurz nach der Schließung des Museums, eröffnet werden sollen. So konnte man bis jetzt nur dank des Videos der Pyrmonter Theater Companie (www.museum-pyrmont.de)  und der Bildergalerie der Dewezet einen kleinen Eindruck der Ausstellung online gewinnen. Eine offizielle Eröffnung oder Führungen kann es zwar immer noch nicht geben, aber ab Donnerstag können die Besucher die niederländischen Wasserwelten individuell vor Ort im Schloss erkunden.

Kunst sei unser Ziel (Kunst zij ons doel – KZOD) – das ist nicht nur der Name, sondern auch der selbstgesteckte Auftrag der ältesten Berufsvereinigung bildender Künstler in den Niederlanden.  KZOD entstand 1821 aus einer Zeichenschule und ist seitdem in der historischen Stadtwaage in Haarlem ansässig. Der Vereinigung gehörten und gehören einige der namhaftesten niederländischen Künstler an. Aktuell sind etwa 100 Künstler aus den verschiedensten künstlerischen Disziplinen bei KZOD organisiert, darunter auch mehrere Künstler aus der Bad Pyrmonter Partnerstadt Heemstede.

Anlass für die Ausstellung ist das Jubiläumsjahr 2020: Die Stadt Bad Pyrmont feiert ihr 300-jähriges Stadtjubiläum (auch wenn ein Großteil der Feierlichkeiten auf das nächste Jahr verschoben werden mussten) und die Städtepartnerschaft zwischen Heemstede und Bad Pyrmont besteht seit 20 Jahren. Insgesamt 18 Maler, Bildhauer, Designer und Fotografen haben sich eigens für die Ausstellung mit dem Thema Wasser als verbindendes Element der beiden Partnerstädte auseinandergesetzt.

Kaum ein anderes Land der Welt hat ein so intensives Verhältnis zum Wasser, im Positiven wie im Negativen, wie die Niederlande. Die Region um Haarlem und Heemstede konnte überhaupt erst durch die Trockenlegung des Haarlemmermeeres entstehen und sich entfalten. Auch für Bad Pyrmont ist das Wasser essentiell. Ohne die Quellen wäre die Ortschaft vermutlich ein kleiner und lokaler Verwaltungssitz geblieben. Dank des Heilwassers entwickelte sich die Stadt zu einem international renommierten Kurort.

Der Blick der niederländischen Künstler auf das Element ist dabei von faszinierender Unterschiedlichkeit: Von sehr konkreten Darstellungen über ausdrucksstarke Stimmungsbilder bis zu außergewöhnlichen Cyanotopien eröffnen sich dem Betrachter ganz neue Blickweisen auf das scheinbar so alltägliche Wasser.

Die Ausstellung wird bis mindestens Ende August verlängert Öffnungszeiten: täglicher außer montags 10 bis 17 Uhr). Ein genauer Endtermin wird noch bekannt gegeben. Die Schlossinsel bleibt wegen Bauarbeiten weiterhin geschlossen.