Hameln. Endlich Glasfaser in Hameln: Im Oktober vergangenen Jahres kündigte das Unternehmen Glasfaser Nordwest den Ausbau im Gebiet Hameln Ost (Basberg). Nun erfolgte der erste Spatenstich und die Ankündigung für ein weiteres Gebiet. Glasfaser Nordwest, das Gemeinschaftsunternehmen von EWE und Telekom, startet mit dem Bau von rund 4300 leistungsstarken FTTH-Anschlüssen im Osten der Stadt (Fiber to the Home, also Glasfaser bis in die Wohnung). Das Gebiet erstreckt sich ab Springer Landstraße entlang der Basbergstraße fast bis zur Kreuzung Süntelstraße, Fahlte, Schöt. Auch das neue Baugebiet am Einsiedlerbach ist dabei. „Ich freue mich sehr, dass der Glasfaserausbau in Hameln startet und nun für alle sichtbar wird“, erklärt Arnold Diekmann, Geschäftsführer des Unternehmens, beim Spatenstich an der IGS Nord.
Homeoffice, Streaming und Gaming künftig parallel bei 1000 Mbit/s
Für die Glasfaseranschlüsse wurde seit Monaten geworben, bestellt werden kann bei EWE und Telekom seit Oktober. Homeoffice, Smart Living, Streaming und Gaming werde künftig parallel bei Bandbreiten von 1000 Mbit/s möglich sein, sagt Diekmann. Oberbürgermeister Claudio Giese freut sich ebenfalls über den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch Glasfaser Nordwest: „Ein zukunftsfähiges Glasfasernetz ist längst zu einem unverzichtbaren Teil der Infrastruktur geworden. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Betriebe sind auf diese Technologie angewiesen. Ich danke Glasfaser Nordwest für die Investition in den Standort Hameln.“
Dass die Hamelner in den letzten Jahren keine Aussicht auf schnelles Internet hatten, während das Unternehmen htp im Auftrag des Landkreises unterversorgte Haushalte mit Steuergeld für insgesamt 78 Millionen Euro ans schnelle Netz anschloss, sorgte bei so manchem für Verdruss. Doch Hameln galt damals nicht als unterversorgt – es konnten immerhin 30 Mbit/s (!) geliefert werden. Eine Zahl, bei der sich Nutzer heute die Haare raufen.
Mit dem Spatenstich beginnt der Ausbau des Glasfasernetzes. Bis die Anwohner die neue Infrastruktur nutzen können, erfolgt der Bau in zwei Schritten: dem Verteilnetzbau und dem Bau der Hausanschlüsse. Der Verteilnetzausbau ist das erste sichtbare Zeichen. Auf öffentlichem Grund wird eine komplexe, unterirdische Infrastruktur geschaffen. Sie besteht aus vielen Hauptkabeln und Knotenpunkten. Sobald die Infrastruktur gebaut ist, folgt der Hausanschluss. Interessenten, die einen Glasfaseranschluss und den passenden Internettarif bestellen, werden dann an das Netz der Zukunft angeschlossen. Die Glasfaserleitung wird umgehend aktiviert, sodass der Hausanschluss direkt genutzt werden kann.
Das Unternehmen Glasfaser Nordwest, das plant, die Glasfaserinfrastruktur im gesamten Nordwesten Deutschlands eigenwirtschaftlich auszubauen, hat nun auch Hameln auf dem Schirm. Und zwar nicht nur das Basbergviertel: Auch das Gebiet „Innenstadt Nord“ soll Glasfaser bekommen. „Ich freue mich sehr, dass ich heute neben dem Baustart auch unsere erste Erweiterung ankündigen darf. Neben dem Osten der Stadt werden wir auch das Gebiet Hameln Innenstadt Nord mit Glasfaser versorgen. Von dieser Erweiterung profitieren mehr als 2700 Haushalte und Unternehmen“, erklärt Arnold Diekmann. Glasfaser Nordwest plane, ab Jahresmitte mit dem Infrastrukturausbau in diesem Gebiet zu starten. Die Vermarktung erfolgt ebenfalls ab dem 4. Juli.
Und wann kommt das nächste Ausbaugebiet? Ziel sei es, Hameln sukzessive zu erschließen, heißt es. Als Unternehmen mit großer Marktmacht darf Glasfaser Nordwest aus Wettbewerbsgründen aber erst nach neun Monaten Laufzeit über ein neues Projekt sprechen.