PARIS / HAMELN-PYRMONT (hek). Bis zum 11. August werden in Paris weit über 10.000 Athleten aus 200 Ländern Sportfans in aller Welt in Atem halten – und das auch in Sportarten, denen sonst kaum mediale Beachtung geschenkt wird. Deshalb auch ist es für die Dachorganisationen von Sportkletterern, Skateboardern, Breakdancern oder Rugby so wichtig, in das olympische Programm aufgenommen worden zu sein – endlich werden auch ihre Wettkämpfe weltweit einem Millionenpublikum via Fernsehen gezeigt!

Olympische Spiele können aber auch viel mehr. Auch wenn wie zu ihren Gründerzeiten heute (leider) nicht mehr alle Kriegshandlungen unterbrochen werden müssen, so werden sie mit Sicherheit dafür sorgen, dass sie Spiele der Völkerverständigung werden. Davon ist auch Maria Bergmann überzeugt. „Großereignisse wie die Olympischen Spiele sind immer eine Werbung für den Sport“, glaubt die Vorsitzende des Kreissportbundes Hameln-Pyrmont und Vizepräsidentin des LandesSportBundes Niedersachsen, „Vor allem, wenn die Athleten mit ihren Leistungen und ihrem Auftreten Euphorie und eine Motivationswelle auslösen können.“

„Die Spiele müssen sauber sein“

Doch die Hamelnerin ist auch skeptisch: „Die Spiele müssen sauber bleiben und dürfen nicht von Doping überschattet werden.“ Ihre Befürchtung kommt nicht von ungefähr. Denn unter den mehr als 10.000 gemeldeten Athletinnen und Athleten sind mindestens 105 frühere Dopingsünder. Für die dem Kreissportbund angeschlossenen Vereine erwartet die Vorsitzende durch die Spiele einen Mitgliederzuwachs. „Wir sind auf dem besten Wege, die 50.000er-Marke zu knacken. Das dürfte uns mit Olympia gelingen.“

Das sportliche Großereignis hat schon vor seinem Start Geschichte geschrieben. Denn nie zuvor gab es eine Eröffnungsfeier außerhalb eines Stadions (nämlich auf der Seine), nie zuvor wurden für die Spiele so wenig neue Sportstätten gebaut, und nie zuvor wurden so häufig aus außergewöhnlichen Orten Wettkampfarenen – so zum Beispiel Schloss Versailles (Reiten, Moderner Fünfkampf), Place de la Concorde (Basketball, Breaking, BMX Freestyle, Skateboard) und die Brücke Alexandre III (Marathonschwimmen, Straßenrennen, Triathlon). Dazu kommt die Rekorddistanz von gut 16.000 Kilometern zwischen der Olympiastadt und ihrer entferntesten Arena: Auf Tahiti werden die Medaillen im Surfen vergeben!

Ein gewaltiger Aufwand allerdings dämpft die Begeisterung für Olympia 2024: Paris und die anderen Ausrichter-Städte in Frankreich wie Lille, Nizza, Marseille, Nantes oder Bordeaux gleichen in diesen Wochen Hochsicherheitszonen: Bei den Spielen sollen über 90.000 Sicherheitskräfte zum Einsatz kommen, darunter 45.000 Polizisten und über 20.000 Soldaten. Es gilt die höchste Terrorwarnstufe.