Bad Pyrmont. Der Koreaner Ukn Lee wandelt zwischen den Welten – im realen Leben genauso wie in seiner Kunst. Er lebt und arbeitet in seiner Heimatstadt Seoul, wo er auch an der Kunstakademie studiert und unterrichtet hat, sowie in Berlin und Lügde. „Unwirklichkeit und Realität“ lautet der Titel einer Ausstellung mit Ukn Lees Werken, die jüngst im Museum im Schloss eröffnet wurde und noch bis 17. November zu sehen sein wird.

Bei Ukn Lee verschmelzen die Bildsprachen der asiatischen und europäischen Tradition zu faszinierenden und ganz eigenen Bildwelten. In seinen Arbeiten begegnet uns formale Strenge, die für die traditionelle asiatische Bildsprache typisch ist und die auf teilweise expressive und surreale Aspekte der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts trifft. Insbesondere seit der Corona-Pandemie versucht Lee in der Kombination aus realistischem Ausdruck und Abstraktion einen Sinn in unserem Leben zwischen Realität und Unwirklichkeit zu finden.

Als Malgrund verwendet Lee häufig monochrom oder farbig gewebte Seidenstoffe, anstelle der althergebrachten Leinwand. Die Wahl dieses Materials ist auch eine Hommage an seine Mutter, die er bereits im Kindesalter verlor. Die Bearbeitung dieser Stoffe mit stark deckenden oder auch lasierenden Farben sorgt für überraschende Effekte.

Die Präsentation in den historischen Räumen des Bad Pyrmonter Schlosses mit seinen seidenbespannten Wänden und dem unterschiedlichen Lichteinfall ist noch einmal besonders reizvoll. Neben Lees Gemälden sind auch Zeichnungen, Videos und Skulpturen zu sehen.

Auch ein Begleitprogramm wurde ausgearbeitet: Für Mittwoch, 21. August, und Mittwoch, 23. Oktober, zum Beispiel ist jeweils ab 15 Uhr eine öffentliche Führung mit Künstlergespräch geplant und Sonntag, 29. September, zeigen die Kronen-Lichtspiele ab 11 Uhr in einer Matinée die „Müdigkeitsgesellschaft – Die Gesellschaft in Seoul“.

Die Ausstellung selbst findet mit Unterstützung des Museumsvereins im Schloss Pyrmont und der Eva und Werner Liebnow-Stiftung statt und ist zu den Öffnungszeiten – täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr – zu sehen.