Hameln-Pyrmont (mes/ey). „Entsetzlich!“ – Michael Boyer, in Diensten der Hameln Marketing Tourismus GmbH bekanntlich als „Rattenfänger von Hameln“ unterwegs, findet über das, was sich in seinem Geburtsland, den Vereinigten Staaten von Amerika, in dieser Woche ereignet hatte, vor allem dieses eine Wort. Und er fragt sich, wie es wohl weitergehen mag. „Für einen US-Amerikaner ist ein Angriff auf die Demokratie schwer zu ertragen!“ Zwar sei mit den Tumulten vor dem Berliner Reichstag im vergangenen Jahr auch hierzulande ein Angriff auf die freiheitliche Grundordnung erfolgt, „aber die Erstürmung des Kapitols hat noch eine andere Qualität“.

Vor mehr als vier Jahren, als Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt worden war, gab sich Michael Boyer im Gespräch mit dem HALLO relativ gelassen – und ist das jetzt auch, weil: „Er hat genau so agiert, wie man es von ihm erwarten konnte …“ Nun hinterlässt er als scheidender Präsident die USA als Scherbenhaufen, „und das tut weh“, sagt Michael Boyer. Sein Blick auf sein Geburtsland: überaus kritisch. Schon die Gewalt gegenüber Afroamerikanern in den USA und die daraus resultierende „Black Lives Matter“-Bewegung beschäftigt ihn immens. „Unglaublich, was da geschehen ist. Für den neuen Präsidenten und die neue Regierung wird es sehr, sehr schwierig, die Gräben zwischen den Menschen zu schließen und das Land wieder zu einen„, vermutet Michael Boyer.

Ganze vier Stunden saß Heidi Schorr, die ebenfalls in der Region großgeworden ist, Mittwochabend vor dem Fernseher, abwechselnd deutsche und amerikanische Nachrichtensender schauend. Die 44-Jährige kann das Chaos, das in Washington, D. C., ausgebrochen war, noch immer nicht in Worte fassen – genauso wenig wie ihre Großeltern, Tanten und Onkel, die in den US-Bundesstaaten Pennsylvania und Georgia leben. „Wenn aus einem vermeintlich ruhigen Fernsehabend eine politische Horrorshow wird, dann muss Trump seine Finger im Spiel gehabt haben“, meint sie immer noch völlig fassungslos. „Er verdient es, noch vor Ablauf seiner Amtszeit enthoben zu werden, und ich kann nur hoffen, dass die amerikanische Demokratie das jetzt bewerkstelligt!