Hameln (ey). Jens Köhne, Pressesprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Weser, ging nach der Anfrage des HALLO lieber auf Nummer sicher: „Die zuständige Fachabteilung unseres Hauses kann auf den Fotos, die wir von Ihnen erhalten haben, nicht mit Sicherheit sagen, um was es sich handelt. Deshalb haben wir gleich die Untere Wasserbehörde vor Ort in Kenntnis gesetzt. Die schaut sich das jetzt an.“ – Hat sie getan. Und gibt Entwarnung: Die teils starke Schaumbildung, die zurzeit zu sehen ist und schon seit einigen Tagen Passanten aufgefallen war, „ist natürlichen Ursprungs“, so die Einschätzung aus dem Hamelner Rathaus.

Weshalb die Behörden der Sache nachgingen: weil auch Fremdeinwirkungen möglich gewesen wären, die gefährlich hätten sein können. Doch hier haben die Experten eindeutig festgestellt, dass dies nicht der Fall ist. Der Schaum – teils als Teppich, teils als Fetzen, die aus der Ferne gar wie kleine Eisberge aussehen und auf der Oberfläche flussabwärts gleiten – entwickelt sich besonders stark vor allem im Bereich vor der Schleuseneinfahrt in Hameln.

„Schaum ist ein Phänomen, das in Gewässern häufiger auftritt. Er kann durch Turbulenzen im Wasser entstehen – hervorgerufen durch Unterwasserströmungen im Bereich von Wehren. Ist eine hohe Menge an Eiweiß im Wasser enthalten, bildet sich verstärkt Schaum“, heißt es aus der Unteren Wasserbehörde, einer Fachabteilung innerhalb der Hamelner Stadtverwaltung. Dieser Eiweißeintrag erfolgt durch Blätter und abgestorbene Pflanzen – und ist deshalb vor allem in Herbst und Winter verstärkt zu sehen. „Der Schaum, um den es hier geht, verflüchtigt sich relativ schnell. Das konnten die Fachleute jetzt beobachten“, so Thomas Wahmes, Pressesprecher der Stadtverwaltung.

Nach jetzigem Stand geht die Untere Wasserbehörde davon aus, dass sich der Schaum in dieser Woche verstärkt gebildet hatte, weil Nährstoffe unter anderem von Ackerflächen abgeschwemmt wurden. Nach einer längeren Phase ohne Niederschlag vor Weihnachten waren zum Wochenbeginn wohl besonders viele Nährstoffe in die Weser eingetragen worden.
Natürlicher Schaum ist meist weiß oder leicht gelblich bis bräunlich gefärbt und kann kleine Stücke von Pflanzen, Insekten und Algen enthalten. Schaum nach Einleitungen, beispielsweise durch eine Kläranlage oder Gülleeintrag, ist meist regenbogenfarbig und parfümiert, was an der Weser im Moment nicht der Fall ist.