Weserbergland (jlg). Spielen ist Tradition. Spielen ist das Kind im Manne. Spielen ist die Garantie für Sieger und Besiegte. Spielen ist generationenübergreifend. Und wenn in diesen Pandemie-Zeiten, in denen ein noch weithin unbekanntes Virus namens COVID-19 die ganze Welt in Atem hält, eines wieder in den Vordergrund rückt, dann ist es die Familie, die zusammen an einem Tisch sitzt und der Situation mit einer gewissen Leichtigkeit entgegenwirkt, indem sie die Klassiker aus der Versenkung holt. „Mensch-ärgere-dich-nicht“ zum Beispiel.

Das Tolle am „Mensch-ärgere-dich-nicht“ ist übrigens die Tatsache, dass sich immer einer ärgert, weshalb das Spiel offiziell eigentlich ja auch „Mensch ärgere dich“ heißt. Tja, Pech gehabt, die Coolness, auch aus einer Niederlage wie ein Sieger hervorzugehen, hat eben nicht jeder Mensch gepachtet. Dieser Brettspielklassiker ist sozusagen die Mutter aller Spiele! Die Nummer 1! Hier sind aber noch ein paar weitere Ideen – für einige braucht man nichts, nur Fantasie, Lust und Laune.

  • Monopoly: Gehen Sie ins Gefängnis, begeben Sie sich direkt dorthin. Gehen Sie nicht über los. Ziehen Sie nicht 4000 Euro ein. – Und spielen Sie, bis die Krise vorüber ist. Das funktioniert mit diesem Klassiker des modernen Immobilienmanagements nämlich „fun“tastisch gut. Die olle Variante (noch mit D-Mark) reicht für den Spaß übrigens allemal – denn Schlossstraße bleibt Schlossstraße.
  • Malefiz: Früher gab’s kaum einen Haushalt ohne. Schauen Sie doch mal auf dem Dachboden nach … Entstauben und los geht’s. Hier tun Sie das, was Widersacher auf der Arbeit das ganze Jahr über versuchen: Ihren Kollegen Steine in den Weg legen und sie am Gewinnen hindern.
  • Tipp-Kick: Der Tischfußballklassiker mit ausrollbarem Spielfeld und echten Netztoren. Wenn schon die Europameisterschaft verschoben wird, müssen wir uns den Kick eben woanders holen. Pardon: den Tipp-Kick natürlich. Wer kein Tipp-Kick zur Hand hat oder erst den Dachboden sprengen muss,. um es vielleicht zu finden, für den empfiehlt sich eine gute Alternative:
  • „Fußballschnipsen“: Man braucht drei Münzen und schnipst immer eine durch die anderen beiden (das sind dann sozusagen die Pfosten des Tores) hindurch. Drei Münzen dürften irgendwo im Haus ja noch zu finden sein. Die Luxusversion spielt man mit fünf Münzen; dann hat jeder Spieler sogar ein eigenes Tor … Mit Kreditkarten geht das nicht.
  • Stadt, Land, Fluss: Sagen Sie jetzt nicht, Ihnen fällt kein Fluss mit dem Anfangsbuchstaben D ein, dann sind Sie ja ein Mensch mit dem Anfangsbuchstaben D – D wie Dussel. Für diesen Spieleklassiker empfiehlt es sich, das Oberhaupt der Familie nicht mitmachen zu lassen, weil es immer gewinnt … Man braucht nichts außer Wissen (und heimlich ein Lexikon).
  • Schiffe versenken: Wenn Fernsehsender zu Weihnachten (Anti-)Kriegsfilme wie „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ zeigen, dürfen wir in Corona-Zeiten ja bitteschön wohl auch noch Schiffe versenken. Alles, was man braucht, ist ein Stück Papier und ein darauf selbst aufgezeichnetes Planquadrat. Der Rest ist bekannt.
  • Fang den Hut: Nein, dieses ein einfache Würfel- und Laufspiel muss wirklich niemandem mehr erklärt werden.
  • Trivial Pursuit: Verkaufshit aus den Achtzigerjahren, der immer noch beliebt ist. Frage-und-Antwort-Spiel mit verdammt kniffligen Aufgaben. Je besser die Allgemeinbildung, desto höher die Chancen auf den Sieg. Wer’s nicht zur Hand hat – das Trivial Pursuit für Arme ist genau so schön:
  • Minimikado mit Zahnstochern: – aber nur, wenn einem wirklich gar nichts mehr einfällt.