Hameln-Pyrmont (ul). Sind Schlaglöcher im Asphalt noch eine Schlagzeile wert? Ja, sind sie. Jedes Jahr im Frühling begutachten Mitarbeiter vom Bauamt der Stadt Hameln, ob der Frost Risse oder Löcher in den Asphalt der Straßen gefressen hat und was getan werden muss, um den Schaden zu begrenzen. „Wir müssen das gesamte Straßennetz überprüfen und beurteilen und können dann das Ausmaß der Schäden bewerten. Darauf folgen dann die Sanierungsmaßnahmen“, sagt Thomas Wahmes, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Er räumt allerdings ein: „Wenn uns ein Schlagloch gemeldet wird, das sicherheitsrelevant ist, füllen wir es sofort mit Bitumen aus, um die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer wieder herstellen zu können.“

Der HALLO hatte die Leser über die HALLO-facebook-Seite befragt, ob ihnen deutliche Straßenschäden aufgefallen sind – und Rene Kieli war so nett und wies auf gleich zwei Problemstellen an der Basbergstraße hin. Ins Auge gefallen sind ihm: an der Ampel zum Hammelstein in Richtung B 218 „eine grauenhafte Pflasterung“ und in Höhe Abfahrt „An den Lehmkuhlen“ ein Schaden, der gefühlt immer schlimmer werde. Ob es sich dabei um einen Winterschaden handelt, wage er zu bezweifeln. Es könne sich auch um eine Beschädigung aufgrund der Ausführung einer Baufirma handeln. Hajo Lüty weist darüber hinaus auf die Heinestraße hin, die nicht gut aussehe. Und Steffi Hu meint, die Zufahrt zur Rattenfänger-Tiefgarage sei eine Zumutung. Thomas Schiffling drückt es so aus: „Überall gibt es die“, was aber so allgemein gesprochen auch nicht wirklich weiterhilft.

Das Bauamt der Stadt braucht präzise Hinweise, um eine Mängelliste erstellen zu können, um anschließend zu entscheiden, was getan werden muss. „Wir werden jetzt überall untersuchen, da sind wir dran, doch erst im Mai kann konkret gesagt werden, welches Ausmaß der ungewohnt kalte Winter an Schäden auf dem Asphalt verursacht hat“, fügt der Pressesprecher hinzu. Rein gefühlt meint Wahmes, gebe es mehr Schäden; Ursache sei dafür der Frost von bis zu minus 20 Grad, der sich im Februar ereignete.

Anne Wolff von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erläutert auf Anfrage: „Die Straßenmeistereien haben unsere Straßen komplett im Blick, weil sie diese ein- bis zweimal pro Woche im Zuge der Streckenkontrolle abfahren und inspizieren. Entsprechend stellen die Mitarbeiter Frostschäden fest.“ Viele Schäden würden hier sofort vor Ort von den Kollegen mit Kaltmischgut verschlossen. „Damit ist die Verkehrssicherheit wieder gewährleistet.“

Anne Wolff räumt aber auch ein: „Sind diese Schäden größeren Umfangs und können nicht sofort vor Ort behoben werden, werden diese von einer Baufirma saniert. Meist erfolgt durch Aufstellung von Beschilderung eine Geschwindigkeitsreduzierung, bis der Schaden behoben wurde. Sollten Löcher größeren Umfangs auf einem Straßenzug bestehen, werde dieser genau begutachtet und als eine künftige Sanierungsmaßnahme vorgemerkt. Diese werde dann in den Folgejahren vorbereitet und durchgeführt. Es sei durchaus üblich, dass Bürger sich direkt bei den Straßenmeistereien melden und Schäden durch Frost nach Kälteperioden melden, so Anne Wolff. „Diese Hinweise werden sehr gern aufgenommen und dann entsprechend beseitigt.“

Wenn Wasser in den Hohlräumen gefriert

Die Vertreterin von Markus Brockmann in der Hamelner Niederlassung der Niedersächsischen Landesbehörde ergänzt: „Im Wesentlichen hat in diesem Winter der Frost Schäden auf den Landesstraßen verursacht. An vorhandenen Schwachstellen, wie Risse oder kleineren Hohlräumen in der Asphaltoberfläche, tritt Wasser ein, gefriert bei den sehr kalten Temperaturen und im Tauprozess sprengt es dann den Straßenbelag auf und führt zu Löchern.“ Jedoch sei auch anzumerken, dass im Vergleich zu den vergangenen zehn bis 20 Jahren, es diesmal eine kurze Frostperiode war. Diese habe zwar Schäden verursacht und auch mehr als in den vergangenen milden Winterperioden. Jedoch sei der Zeitraum nicht lang genug gewesen, um noch stärkere oder größere Schäden zu verursachen.