Hameln (ul). Pastor Gerold Lange-Kabitz wird Sonntag, 26. Juni, um 15 Uhr von der Heilig-Kreuz-Gemeinde am Papengösenanger im Hamelner Klütviertel offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Das Ganze findet open air auf dem Kirchplatz statt.

Schön zu wissen: Er bleibt dem Klütviertel treu und wohnt weiterhin in unmittelbarer Nähe der Kirche im ehemaligen Pastorenhaus. Die Gemeinde wird in Zukunft von Pastor Markus Lesinski aus der Münsterkirche im sogenannten „Verbundenem Pfarramt“ betreut. Die halbe Stelle von Lange-Kabitz fällt dabei weg. Die Konfirmanden- und Jugendarbeit übernimmt Diakon Carsten Overdieck.

Der Kirchenvorstand hat ein Gemeinde-Netzwerk-Team aufgebaut, das die Ehrenamtlichen motiviert und anleitet. Darin vertreten sind Melanie Dörpmund als Leiterin der Kindertagesstelle und des evangelischen Familienzentrums am Klüt, Küster Kai Mehrländer und Astrid Hornfeck als Seniorenbeauftragte der Kirchengemeinde. Das Klütviertel-Netzwerk kann zurecht als Gemeinde von unten verstanden werden. Hier können sich die Gemeindemitglieder ehrenamtlich mit ihren Ideen und Kenntnissen einbringen.

Küster Kai Mehrländer formuliert das so: „Mit dem Netzwerk möchten wir künftig die Arbeit von Markus Lesinski unterstützen, der als Pastor für die Seelsorge, die Gottesdienste, Taufen, Trauungen, und Trauerfeiern zuständig sein wird. Vielleicht kann das Gemeinde-Netzwerk-Team wegen seiner bereits bestehenden Kontakte hier ein Bindeglied darstellen.“ Mehrländer bittet die Gemeindemitglieder, sich nicht zu scheuen, auf das Netzwerk-Team zuzukommen, wenn Gesprächsbedarf besteht oder Fragen beantwortet werden sollen. Auch Kritik soll dem Team gegenüber geäußert werden. Wissen möchte das Team auch, was die Gemeindemitglieder bewahrt haben möchten und was verändert werden sollte. „Es geht darum zu wissen: Was brauchen Sie als Gemeindemitglied, um sich eingebunden zu fühlen, und ebenso wichtig, wo Sie sich als Gemeindemitglied einbringen wollen?“

Das Netzwerk möchte, dass die Heilig-Kreuz-Kirche ein Ort bleibt, der Raum für Kreativität gibt und offen für die Bedürfnisse der Menschen hier ist. Diese offene gelebte Zusammenarbeit hat Gerold Lange-Kabitz in Nachfolge von Pastor Martin Dreyer in dieser Gemeinde stets mit Leben und Engagement gefüllt.

Wie Gerold Lange-Kabitz gegenüber Doris Helmold-Ziesenis vom Kirchenkreisamt sagt, will er sich nun erst mal Zeit lassen und die Dinge auf sich zukommen lassen. Seine Berufslaufbahn startete 1987 im Predigtamt, 1987 wechselte er als Pastor in eine Dorfgemeinde im südlichen Niedersachsen. Im November 2003 übernahm er die Stelle im Klütviertel. Und von 2015 bis 2020 leistete er zusätzlich als Kirchenkreisjugendpastor schwerpunktmäßig Jugendarbeit. „Hier in Heiligkreuz ist neben der kirchlichen Gemeinwesenarbeit („Kirche, Dein Nachbar im Klütviertel“) die Konfirmandenarbeit mit dem Jugendteam zentral geworden. Wir haben das zweite Konfirmandenjahr in der 8. Klasse umgestellt auf Blocktage und Freitagabendtreffs mit Kanutour am Anfang und Spiekeroog-Freizeit am Schluss. Zunehmend haben sich die Jugendlichen als Teamer einbinden lassen. Das hat großen Spaß gemacht.“

Ein ehemaliger Konfirmand sagt: „Gerold Lange-Kabitz ist immer gut gelaunt, auch um 6 Uhr morgens, wenn er mit der Gitarre die Konfirmanden auf Spiekeroog geweckt hat; und er hat sich nicht unterkriegen lassen von 13-jährigen pubertierenden Jugendlichen.“ Lange-Kabitz: „Was mir beim Abschied hilft, ist die Perspektive, dass es jetzt hier ein Gemeinde-Netzwerkteam geben wird, damit kann Pastor Markus Lesinski entlastet werden. Dank eines engagierten und hellwachen Kirchenvorstandes haben wir dieses Modell schon vor drei, vier Jahren angedacht und können es jetzt umsetzen. Ich bin gespannt.“ Jetzt freut er sich zunächst darauf, weiterhin Musik zu machen und Freunde quer durch Deutschland besuchen zu können. „Und dann werden wir Großeltern.“