Von Jens F. Meyer

Versuche, Wespen in die Flucht zu schlagen, gibt es viele. Die meisten enden damit, dass nicht die Wespen flüchten.

Nun war das so vor einigen Wochen: Ich verspürte das dringende Bedürfnis, in einem Artikel den Leserinnen und Lesern zu vermitteln, dass Wespen keine Schädlinge sind und man sich aus diesem Grund der mannigfaltigen Möglichkeiten des Vergrämens bedienen möge, anstatt wie bekloppt auf die Hautflügler einzuschlagen. Auf eine tote Wespe kommen ohnehin fünf, die sich dafür rächen.

Man kann Salbei räuchern, ganz nach indianischem Prinzip. Das mögen sie wohl nicht. Wenn man selbst wie Hulle stinkt, obwohl ich Hulle so wenig kenne wie Bolle, nützt das nichts, davon fühlen sich Echte Wespen angezogen. Lieber ’ne Kerze anzünden, eine, die fröhlich vor sich hinmüffelt, so ein übler Pestpott Citronella. Kann helfen, muss nicht.

Und dann ist da eben noch die Sache mit der Wasserspritze … In Feinsprühstrahlstellung – ganz so, wie man damit Sukkulenten befeuchtet – könne man sich die Gattung Vespa damit komplett vom Halse halten. Hieß es. Ich hab’s geglaubt und geschrieben. Ein Kumpel hat es ausprobiert. „Mann, Jens, das ist Unfug! Es kamen immer mehr. Die haben sich für die Erfrischung noch bedankt, denen ist dieser Sommer auch zu heiß und trocken!“ Den Grillabend habe er infolgedessen abgebrochen.

Ich konnte nicht ahnen, dass Wespen auch nur Menschen sind.