Bad Pyrmont. Das Bad Pyrmonter Rathaus ist heute das städtische Objekt mit dem höchsten Energieverbrauch. Doch innerhalb der kommenden Jahre – spätestens bis 2030 – wird das Rathaus einen ganz anderen Spitzenplatz belegen. Dann wird das repräsentative Gebäude an der Rathausstraße das klimafreundlichste Objekt der Kommune und vielleicht das klimafreundlichste Rathaus der Region.

Mit einem Spitzenwert darf sich die Stadt trotz der derzeit schlechten Energiebilanz schon heute schmücken: Die Stadt Bad Pyrmont ist die erste Kommune, die dem Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 beigetreten ist. Vergangenen Dienstag unterzeichnete Bürgermeister Klaus Blome offiziell die Beitrittserklärung der Stadt und nahm anschließend Glückwünsche und die Mitgliedsurkunde von Anja Lippmann-Krüger, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur Weserbergland, entgegen.

Mit dem Beitritt ins Bündnis geht die Stadt eine Verpflichtung ein. Sollte das Pyrmonter Rathaus im Jahr 2030 nicht klimaneutral bewirtschaftet werden, zahlt die Stadt Kompensationsgelder, mit denen Klimaschutzprojekte in der Region und in Entwicklungsländern gefördert werden. Doch es gibt genügend Bereiche, an denen angesetzt werden kann, um das Rathaus Schritt für Schritt klimaneutral zu machen, sagt Lippmann-Krüger: „Wir haben für das Rathaus erhebliche Einsparpotenziale ermittelt.

Modernisierungen müssen insbesondere für einzelne Bauteile des erweiterten und umgebauten Gebäudes konzipiert werden. Die Beleuchtung, Heizung und die Lüftungstechnik sind teilweise in die Jahre gekommen. Das sind Bereiche, in denen viel Energie und dauerhaft Geld gespart werden kann“.

Die Stadt Bad Pyrmont konzentriert sich in ihren Bemühungen klimaneutral zu werden vorerst auf das Rathausgebäude. „Wenn die Stadt es leisten kann, können zu einem späteren Zeitpunkt weitere Liegenschaften in das Bündnis aufgenommen werden“, erklärt Blome. „Es ist richtig und wichtig, mit dem Rathaus anzufangen. Mit unserem Beitritt ins Bündnis geht auch eine Positionierung einher. Bad Pyrmont möchte ein Vorbild sein für zahlreiche andere, die Verantwortung übernehmen und aktiv Klimaschutz betreiben wollen. Mit dem Bündnis Klimaneutrales Weserbergland 2030 und der Klimaschutzagentur Weserbergland haben wir fachkompetente und verlässliche Partner an unserer Seite, mit denen wir unser Ziel erreichen werden.“

Bürgermeister Blome hatte innerhalb der Verwaltung zur Mitgliedschaft angeregt. Im Dezember hatte der Bau- und Umweltausschuss einstimmig den Beitritt beschlossen. Dem Bündnis angehören können Kommunen, Unternehmen, Schulen, Vereine und andere Institutionen. Über die Arbeit und Ziele des Bündnisses informiert die Klimaschutzagentur Weserbergland unter www.klimaschutzagentur.org/bündnis-klimaneutrales-weserbergland. Übrigens müssen an einer Mitgliedschaft Interessierte nicht allein herausfinden, ob es für ihre Einrichtung realistisch ist, bis 2030 klimaneutral zu werden – auch dabei hilft die Klimaschutzagentur Weserbergland.