Von Meike Schaper

Neulich in der Redaktion: Gut erzogen, wie wir Kollegen nun mal sind, legen wir seit geraumer Zeit (nicht zuletzt durch das Virus mit dem C und den Erkältungskrankheiten, die gerade um sich greifen) großen Wert auf regelmäßiges Lüften. Maximal sitzen wir zu viert in einem großen Büro; da sich aber der eine oder andere auch im Wechsel ins Home Office verzieht, sind es meist doch eher zwei bis drei Leute.

Nun begab es sich aber zu einer Zeit – es war ein Freitag –, in der es so sein sollte, dass mit mir alle drei Kollegen an ihren Bildschirmen saßen. Dank unseres in Sichtweite platzierten CO2-Messgeräts haben wir ein Auge darauf, wie sich die Raumluft durch unseren Atem beziehungsweise unseren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß von Minute zu Minute verschlechtert. Klar, wenn alle zugegen sind, geht das schneller als mit nur zwei oder drei Mitarbeitern gleichzeitig vor Ort. Das Gerät leuchtete also selten grün, dafür sehr oft orange. Rot wollen wir auf jeden Fall vermeiden!

Jenen Freitag also wurden die Fenster öfter geöffnet als sonst. Perfektioniertes Stoßlüften sozusagen. Als es dann gegen 14 Uhr wieder soweit war und sich Kollege A gleich seine dicke Jacke überzog, als Kollge B zum Fenstergriff angelte, rief Kollege C: „Du Lusche!“ Kollege A schaute daraufhin etwas bedröppelt drein, wollte er doch nur in die wohlverdiente Mittagspause gehen…

Ist doch schön zu wissen, wie liebevoll wir hier auch miteinander umgehen! Kollege A überlegt jetzt, ob er nicht doch Querlüfter werden sollte …