Von Meike Schaper

Ich bin zwei. Ist wahr! Nichts mit Individuum oder so, wie ich jahrelang dachte. Nein, ich bin zwei. Und zwar nicht im Sinne von einer schizophrenen Störung. Denn die Feststellung attestierte mir kein Arzt, kein Professor, kein Dr. med. Nein, es war Mirácoli!

Denn neulich – Schande über mich – hatte ich keine Lust zu kochen, ewig in der Küche zu stehen, zu schnippeln und brutzeln. Ein ganz normaler Tag also. Da lachte mich diese Nudel-Verpackung im Vorratsregal an. Der Klassiker: Spaghetti. Mit dem Versprechen: „Alles, was man für ein leckeres Spaghettigericht benötigt in nur einer Packung“.

Das wollte ich! Schnell Wasser gekocht, hinein mit der Pasta, parallel Sauce und Würzmischung vermengt und erhitzt – fertig!
So ein Fertiggericht kann auch mal vorzüglich schmecken. Ich futterte mein zubereitetes Essen bis auf die letzte Nudel auf. Aber danach wäre mir das Ganze vor Schreck beinahe wieder hochgekommen. Als ich die Verpackung entsorgen wollte, heftete sich mein Blick auf den Vorderseitenaufdruck: „2 Portionen“. Wer bestimmt denn das? Segnore Mirácoli persönlich? Oder ist es Mama Pasta? Dabei habe ich mir die Erfinder immer typisch italienisch vorgestellt: klein, rund, gut gelaunt und gut genährt. Welcher Stiesel meint da, zwei kleine Hände voll Pasta seien gleich zwei Portionen?

Nachdem sich das Entsetzen (und zugegeben auch ein bisschen Scham) gelegt hatten, habe ich mir nun vorgenommen, die Bestimmer herauszufordern: Demnächst gibt’s ein Fertiggericht für vier – mal sehen, wer da aufisst! Challenge angenommen!