Wo sind sie hin, diese schönen Metal-Power-Balladen, die in den 80ern den Musikmarkt schwemmten? Da fiel mir doch die Tage wieder eine Kassette – ja, richtig gelesen: Kassette! – in die Hände mit dem Titel „Heavy Metal Love“. Und, meine Güte, was sind da für Ohrenschätze drauf! Warum hatte ich so viele Songs, die mich in meinen Teenie-Jahren träumen ließen, vergessen? Allen voran „House of Pain“ von Faster Pussycat. Ein Glück, dass ich noch ein Tape-Deck habe – sofort wurde das Teil abgespielt (und ohne Bandsalat!).

Was für ein wunderschöner Anfang: Die Mundharmonika-Klänge leiten langsam ein, Gitarre und Gesang setzen ein. Was heute leider verloren ist, sind die Video-Clips zu den Single-Auskopplungen. Im vergangenen Jahrtausend gaben sie noch einmal den Extra-Kick zu einer neuen Nummer. Auch bei „House of Pain“ wird dadurch noch mehr Atmosphäre erzeugt, sodass Zuschauer und -hörer den Song regelrecht fühlen können. Was habe ich damals stundenlang vorm Fernseher gesessen, die Rock-Sendungen auf MTV verfolgt, immer in der Hoffnung, die neuesten Clips zu erwischen! Und aufzunehmen – auf VHS… Ach ja, die guten alten Zeiten!

Die US-amerikanische Glam-Metal-Band erreichte mit „House of Pain“ 1989 übrigens die höchste Chart-Platzierung ihrer Karriere (Platz 28 in den Billboard Top 100). Heute soll sie noch immer aktiv sein, wenn auch in anderer Besetzung. Da halte ich glatt mal die Augen offen, nicht, dass mir eine Tour durch die Lappen geht.

Noch ein kleiner Exkurs: Musikalisch entwickelte sich der Glam Metal Anfang der 1980er-Jahre aus dem Glam und Hard Rock des vorhergehenden Jahrzehnts. Wesentliche musikalische Einflüsse waren Kiss, Aero-smith, The Sweet, Alice Cooper, Slade, New York Dolls, Queen, Cheap Trick und Led Zeppelin. Als visuelle Einflüsse gelten vor allem David Bowie und Marc Bolan.