Hameln-Pyrmont (ey). In keinem Landkreis Deutschlands sind mehr Oldtimer mit H-Kennzeichen zugelassen als in Hameln-Pyrmont! Weit über 800 Fahrzeuge sind es! Tendenz: steigend. Der Grund: Oldtimer sind in der Lage, die Vergangenheit aufs Schönste in die Gegenwart zu holen und für Entschleunigung zu sorgen.

Es sind Fahrzeuge, die man lieben muss: Autofans geraten ins Schwärmen bei Lack und Chrom aus alten Zeiten. Umso mehr, wenn sie ihre Liebe zu den Klassikern der Automobilgeschichte noch als gute Investition und lohnende Geldanlage nutzen können. Wenn Alexander Krönke einen Old- oder Youngtimer auf das Gelände seiner Werkstatt Krönke Automobil & Service im Hottenbergsfeld rollen sieht, geht ihm das Herz auf. Ein Fahrzeug, das noch ohne elektronische Hilfsmittel eingestellt und repariert werden kann, ist etwas Besonderes für ihn und seinen Werkstattmeister Michael Liebich. Schöne Schätzchen sind hier in besten Händen. Das liegt auch daran, dass Ersatzteile schnell und unkompliziert beschafft werden. „Innerhalb von über zehn Jahren haben wir ein gutes Netzwerk aufgebaut, dass es uns ermöglicht, Fahrzeuge fachgerecht auszustatten“, sagt Alexander Krönke.

Immer mehr sind unterwegs

Der Kundenstamm – er wächst täglich im Bereich der „Oldtimerei“. Im Grunde verhält es sich mit dem Fahren von Old- und Youngtimern genauso wie mit den Sommerreifen: von O(stern) bis O(ktober). Will heißen: Die Saison 2020 ist in vollem Gang. Und bei immer mehr Menschen ist das Feuer entfacht, sozusagen „heiliges Blechle“ zu kaufen.

Die Werte steigen. Selbst im Kleinwagensegment. Renault 4, Ente oder VW Käfer sind in gutem Zustand kaum unter 9000 Euro zu haben. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt, denkt man an Mercedes, Porsche oder BMW. Manche sind sehr selten geworden und damit für viele unerschwinglich. Bei anderen muss man genau hinsehen, weil der Rost frisst. Deshalb ist auch die Kilometerleistung viel weniger entscheidend als die Tatsache, ob das Fahrzeug noch Originallack hat und in guten Händen war. Mit anderen Worten: Ein VW Käfer mit 120 000 Kilometern Laufleistung ohne Rost ist oftmals besser als ein vergleichbares Modell, dass zwar nur 40 000 Kilometer auf dem Tacho hat, in den vergangenen 30 Jahren aber auch kaum bewegt wurde.

In jedem Fall gilt: Nichts kaufen, ohne es vorher genau betrachtet zu haben. „Man muss sich das Objekt genau anschauen, vielleicht auch probefahren. Erst dann sollte man die Entscheidung fällen“, rät der Fachmann.