Von Jens F. Meyer

Dreckmist verdammter – irgendein Vollhonk im Kollegenkreis hatte eine verflixt beknackte Idee, wonach jedes verkackte Fluchwort Geld kostet, und zwar so viel Geld, dass allein dieser doofe Satz mich ein halbes Vermögen kostet. Wie zum Teufel (1 Euro) soll man einen normalen Arbeitstag, an dem alle halbe Stunde ein bekloppter Esel (2 Euro) mit seinen ach so tollen Ideen auf die Klötze geht (1 Euro), durchstehen, ohne mittellos zu werden? Und warum wird bei bekloppter Esel gleich doppelt gelöhnt? Esel ist doch kein Schimpfwort.

Das geht alles in die Bürokasse, davon können wir am Jahresende zusammen essen gehen“, heißt es. „Scheißidee. Fresse halten!“, habe ich geantwortet, musste wieder zwei Euro löhnen und frage mich, wie viele Hundert Gänge das Menü am Jahresende haben wird?

Dann wollte ich nett sein und sagte: „Das wird ein großes Fressen.“ 1 Euro gezahlt. Für was? Für das Wort Fressen. Ich war dagegen. Nach fünfminütiger Debatte ließ man sich herab, das Wort Fressen nicht zu bestrafen. „Schwein gehabt“ entgegnete ich – und soll doch wieder zahlen. Seit wann ist Schwein ein Schimpfwort?

Seit drei Wochen gilt der Flüche-Knigge. Ich sehe verstummte Menschen, die phlegmatisch auf einen Bildschirm starren. Das ist doch Mist. 1 Euro. Verdammt! Noch einer. Shit (1 Euro), ich bin pleite. Gut, dass jetzt Wochenende ist