Von Jens F. Meyer

Blackout, logisch: an einem Wochenende. Das passiert nie werktags. Der FI-Schutzschalter funktioniert, das ist immerhin gut. Die Waschmaschine tut es nicht mehr, das ist schlecht.

Ich habe eine neue gekauft. „Die können Sie sogar mit der App bedienen“, sagte mir der Fachverkäufer. Ich schaute ihn unverwandt an. Apps, muss ich gestehen, benötige ich nur selten, app und zu. Bei Waschmaschinen ist mein Verständnis dafür aber weit überfordert.

Die Frage ist ja: Wer füllt die Trommel, wenn ich – angenommen, im Stau stehend auf der Deisterstraße in Hameln – blitzschnell auf die Idee käme, ans Maschinchen zu Hause zu funken, dass es nun bitte mit der Reinigung beginnen soll? Ist im Lieferumfang ein Zwerg enthalten, so eine Art Heinzelmännchen für Unterhosen und Co-Klamotten, der dann loslegt? Nein, ist nicht so; laut Fachgeschäft erst in der übernächsten Automaten-Generation … Pech.

Ob die neue Maschine auch so viele Socken frisst? Gequält im Schweiße eines Fußgeruchs, gewaschen, geschleudert, hinabgestiegen in das Reich des Abgrunds. Wäre halb so schlimm, wenn sich die Dinger als Pärchen dünnemachen würden, machen sie aber nie, macht immer nur eine. Die andere bleibt einsam zurück. Vielleicht ist wenigstens dieses Problem jetzt aus der Welt. Abwarten.

Ich frage mich indes, was als nächstes den Geist aufgibt. Fernseher, Kaffeemaschine, HiFi-Anlage. Darauf, dass binnen kurzer Zeit nicht nur ein Gerät kaputt geht, konnte man sich immer schon verlassen. Auch ohne App.