Einen Song gibt es, der war „damals“ (mein „damals“ ist in diesem Fall 1994) von keiner Party und keinem Disco-Besuch wegzudenken (und wenn, war meine Freundin Heidi beleidigt): „Sabotage“ von den Beastie Boys. Es war die Zeit der Musik-Videos – und ohne einen solchen Clip wäre die Nummer vielleicht sogar gefloppt. Denn erst das Screenplay von den Mannen um die MCs Adam „MCA“ Yauch († 2012), Michael „Mike D“ Diamond und Adam „Ad Rock“ Horovitz machte das Stück zu etwas Genialem, Außergewöhnlichem. Unter der Regie von Spike Jonze wurde es zu einem verrückten Retro-Wegwerfartikel, der dazu beitrug, das Genre zu verändern. Das Video war gleichzeitig Hommage an und Parodie auf die Polizei-Serien der 70er-Jahre.

Übrigens: Wir reden hier von Hip-Hop… Die Beastie Boys praktizierten plattformübergreifendes Branding, waren modebewusst, ernährungsbewusst und grafikbewusst, sie fanden Kunst und seltsame alte „physische Medien“ gerade als das digitale Genre anfing, sie wegzufegen. Das alles war der Mix, der uns so mitnahm. Ich habe selten Rap, R&B oder Hip-Hop gehört, geschweige denn eine ganze Mischung aus allem (genannt „Rapcore“), aber die Beasties waren halt besonders. Trotz allem haben sie irgendwie gerockt. Zu den Beats gingen wir in den 90ern regelmäßig ab. Und vielleicht ja auch wieder diesen Sonntag?