Der Valentinstag ist zwar soeben vorüber, aber die Romantik muss ja nicht mit ihm gegangen sein… Heute gibt’s was fürs Herz! Ich habe jüngst in meiner Country-CD-Sammlung gekramt und bin auf das zweite Album von Cole Swindell, „You Should Be Here“, gestoßen (oder, wie mein werter Kollege scherzhaft sagen würde: „Schwindel“). Und da dachte ich, es könnte dann auch gleich der Titeltrack werden – so viele schöne Erinnerungen verbinde ich mit jenem Song.

2016 besuchte ich meine Lieblingsstadt Nashville im US-Bundesstaat Tennessee im Rahmen des CMA-Fests, dem wohl größten Country-Music-Festival weltweit. Schon drei Jahre zuvor hatte es mich so sehr begeistert, dass es gar keine Frage war, ob ich dem viertägigen Spektakel, das jedes Jahr im Juni stattfindet, noch einmal beiwohne, sondern wann. Es wurde gespart, geplant, gebucht – endlich war ich wieder dabei!

Zwar war es auch beim zweiten Besuch sengend heiß (als wären die Musiker auf den vielen Bühnen nicht heiß genug…), aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Wir machten zu viert die Stadt am Cumberland River unsicher, jeder mit seinen eigenen musikalischen Präferenzen und Lieblingsbands. Während wir tagsüber downtown zwischen den Bühnen umherschlenderten (und gern auch regelmäßig einen Abstecher in die „Fan Fair X“ machten, einem großen Gebäude, in dem kleine Stände und Bühnen aufgebaut sind, sich Stars zum Anfassen präsentieren und es auch den ein oder anderen Schnapper zu machen gibt, – weil schön klimatisiert), lag der Fokus schon eher auf den abendlichen Konzerten im Footballstadion.
Und dort trafen wir auf ihn, auf den Cole Swindell. Ein eher unscheinbarer Rotschopf mit Basecap, der da die große Bühne betrat. Was sollten wir von ihm erwarten? Ich war gespannt – entdeckte ich doch schon drei Jahre zuvor neue Acts während dieser Konzerte. Und, Bingo: Neuentdeckung! Spätestens bei der Nummer „You Should Be Here“ klickte es; der Song rührte mich so sehr, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Aber wer bleibt schon bei Zeilen wie

„You should be here, standing with your arm around me here
Cutting up, cracking a cold beer
Saying cheers, hey y’all it’s sure been a good year“

emotionslos? Jeder von uns hat sicherlich einen bestimmten Menschen – oder mehrere –, an den er dabei denkt. Cole Swindell hat den Song über seinen Vater geschrieben, der unerwartet gestorben war, als sein Sohn nach der Unterschrift unter seinen ersten Plattendeal durchs Land tourte. Und das ganze Stadion sang oder ließ Lichter aufblitzen – wir sprechen hier von rund 80 000 Menschen! Das bescherte nicht nur mir eine Gänsehaut, auch der Künstler selbst war so ergriffen, dass er sein Cap abnahm und sagte: „This ist he most beautiful day of my…“ – weiter kam er nicht, weil er von seinen Gefühlen überwältigt wurde. Wem wäre da nicht das Herz aufgegangen?