Freunde, was habe ich denn da für eine Perle in meinem Schrank gefunden? „Classic Rock – The Metal Years – Special Edition“ von TimeLife! 30 Nummern auf zwei CDs, vornehmlich aus den 80ern, mit einer Gesamtlaufzeit von über eineinhalb Stunden! Wer also nicht weiß, wie er seine freien Tage oder Wochenenden in Corona-Zeiten verbringen soll: einfach mal Türen alter Schränke öffnen!

Nun steh ich aber vor dem Dilemma: Welchen Song lege ich Ihnen ans Herz? Hatte ich ursprünglich vor, jeden Titel nur kurz anzuspielen, bin ich doch schnell gescheitert, weil ich fast alle von Anfang bis Ende hören wollte. So manches Lied hatte ich total vergessen, hier und da bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich es mir jemals in voller Länge gegeben habe (sorry, aber bei „The Metal Years“ denkt man doch wohl nicht an „Rainbow“ oder „Firehouse“…) – und dann wieder: bämm, ein Wurmloch tut sich auf und zieht mich hinein in eine Zeitreise, zurück in die 80er, zurück zu den Föhnfrisuren, in die Metal-Ära, wo vor dem Whiskey-A-Go-Go in San Francisco Typen standen, die mehr Haarspray und Make-up trugen als so manch weibliches Wesen. (Um Eddie mal wieder ins Spiel zu bringen: Wie sahst du damals eigentlich aus?)

Freunde, ich hab‘ mich entschieden: Es wird „Dio“ mit „Hungry for Heaven“. Denn erstens habe ich dem Erfinder der Pommesgabel noch gar nicht im Rahmen unserer „Hi(t)story“ gehuldigt (wer jetzt nicht weiß, was mit Pommesgabel gemeint ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen) und zweitens hat mich der Sampler spüren lassen, dass ich wohl wirklich hungrig nach dem Himmel war – und ihn, oder zumindest ein Stück davon, (wieder-)gefunden habe! So sehr ich auch Country-Musik und Musical liebe – Rock’n’Roll fließt in meinen Adern! Da braucht es nur eine Abfolge von zwei Akkorden oder drei einzelnen Tönen auf der E-Gitarre und ich fühle, ich lebe! Wem geht das noch so? Diese Wonne, wenn ein Intro startet, das so geschmeidig durch den Gehörgang sickert wie Whiskey die Kehle runterrinnt? Wer weiß, was ich meine?

„Hungry for Heaven“ von der 1985er-Scheibe „Sacred Heart“ hat sich direkt in mein Herz gespielt. Der Anfang klingt ein bisschen wie die Titelmelodie einer amerikanischen Crime-Serie, aber dann legt Dio mit seinem unverwechselbaren Gesang los: yeah! Ein absoluter Ohrwurm entwickelt sich und klingt wirklich so, als gehörte er zu einem Film- oder TV-Soundtrack. Und dann dieses Gitarren-Solo – zum Neidischwerden und Erblassen! Ob ich da jemals hinkomme? Meine derzeitigen Gitarrenstunden finden über Video-Chat statt – ob das hilft? Hm…