Und weiter geht’s! Noch eine Band, deren Name mir etwas sagte, als ich das Line-Up fürs diesjährige Graspop Metal Meeting las, waren die deutschen Mannen von „Eisbrecher“. Song-Wissen? Fehlanzeige. Und das war ganz schön blöd, denn als die Bayern am dritten Festivaltag auftraten und die ganze belgische beziehungsweise internationale Menschenmeute mitsang – auf Deutsch, wohlgemerkt! –, war ich schon etwas neidisch. Man ist dann doch gern Teil vom großen Ganzen und gerne textsicher, aber so ließ ich mich einfach von den Riffs, dem Gesang und den Beats mittragen.

Vor allem bei der Nummer „Verrückt“ aus dem Jahr 2012 war Pogo angesagt, da stand kein Bein mehr still.
Die Show der Musiker aus Fürstenfeldbruck war schweißtreibend, authentisch und machte einfach Spaß. Definitiv eine Band, die man sich merken sollte – und vor allem bestens für größere Festivals geeignet. Auch der letzte Headbanger in der hintersten Reihe wurde von dem Feuerwerk an Hardrock erreicht.

Übrigens stieß ich auf einen mir völlig neuen Begriff, als ich „Eisbrecher“ später googelte: Die Band wird der „Neuen Deutschen Härte“ zugeschrieben. Sowas gibt es? Und das schon seit den 1990er-Jahren… Ups. Ich selbst habe ja ein Problem mit Zuordnungen von Musikstilen; das hat doch den bitteren Beigeschmack des Schubladendenkens. Wie viel schöner ist es, Musik oder einzelne Songs zu mögen, eben weil sie etwas mit einem machen, weil man sie fühlt, weil sie etwas in einem zum Klingen bringen. Nur das zählt! Und jetzt klingt erst mal „Verrückt“; viel Spaß!