Lange Haare, Gitarren-Solos und viele der besten Rockbands aller Zeiten sorgten in den 1980er-Jahren für richtig gute Stimmung. Auch bei mir. Denn 1989 ging’s bei mir los, trat Alice Cooper dank „Poison“ in mein Leben – und damit auch der Rock‘n’Roll. Vor allem Pop-Metal-Bands sorgten für großes Aufsehen in den Charts: Bon Jovi, Europe und auch die erfolgreichste deutsche Band, die Scorpions, standen im Mittelpunkt der Musikliebhaber. Besonders erfolgreich waren Guns N‘ Roses, die mit Songs wie „Paradise City“ und „Sweet Child o’mine“ die ganze Welt in ihren Bann ziehen konnte. Mich eher nicht. Anfangs fand ich Axl Rose (ich nenne ihn viel lieber Axl Pose…) nur eklig, später dann, als Metallica als meine Favoritenband avancierte und es bis heute geblieben ist, fand man G’n’R als Metallica-Fan eh doof (das ist eine lange Geschichte, aber eingeschweißte Metaller wissen sicherlich, wovon ich rede).

Wie dem auch sei: Heavy-Metal-Bands erlebten in den 80er-Jahren eine ihrer besten Phasen. Iron Maiden, Motörhead oder eben Metallica schafften es mit einigen Songs in die Charts und sorgten so für musikalische Abwechslung – und oft auch für Fan-Kritik: Metal durfte keine Musik für die Massen sein. Wer Songs fürs Radio schrieb oder – schlimmer noch – einen Videoclip dazu produzierte, sah sich dem Vorwurf des Betrugs und Ausverkaufs konfrontiert. Mir war das egal – ich hörte das, was mir gefiel.

Dazu gehörte einige Zeit lang auch die schwedische Band „Europe“. Ich erinnere mich, dass in meinem Unterrichtsraum in der 4. Klasse schon ein Poster von den Jungs hing. Das hatte „Bauer“ aufgehängt (eigentlich hieß er Jens – nicht zu verwechseln mit meinem Kollegen!), und ich wunderte mich über den Namen: Warum Europe und nicht Europa? Ich konnte ja noch kein Englisch…
Europe hatten ihren größten Hit natürlich mit „The Final Countdown“, aber mein Favorit war damals „Let The Good Times Rock“ vom Album „Out Of This World“ aus dem Jahr 1988. Das Riff ist einfach so eingängig und macht gleich in den ersten paar Sekunden gute Laune! Auch heute noch! Und dann der Übergang in den Rhythmus – genial! Natürlich beginnt der Gesang von Schnuckelchen Joey Tempest (sieht er heute eigentlich nimmer noch so gut aus?) mit einem standesgemäßen „Yeah“. Das war damals schon ein Muss. Hörte ich ein „Yeah“, wusste ich: Es ist Rock’n’Roll!

Heute lasse ich übrigens auch die „bad times“ rocken – ohne Musik würde ich mich noch mühsamer durch die Pandemie quälen… „Tonight we will celebrate“ singt Tempest – na ja, heute Abend wird das noch nichts, aber eines Tages können wir wieder unbeschwert feiern, Konzerte genießen und die Pommesgabel in die Luft recken! Yeah!