Let’s talk Alternative Rock. Welche Bands habt ihr da auf dem Schirm? Heutzutage ist der Genrebegriff so unfassbar weitläufig, dass scheinbar alles, was nicht klassischem Rock, Metal oder Punk zugeordnet werden kann, einfach „Alternative“ ist.

Es gab da mal eine Kapelle namens „My Chemical Romance“. Oder gibt es noch – laut „Ticketmaster“ spielen die Jungs aus Belleville (New Jersey, USA) diesen Sommer sogar in Bonn zwei Konzerte! Ihr zweites Album „Three cheers for sweet revenge“ steht bei mir noch im Regal. Mein Favorit darauf: „To the end“. Damals nannte man das Genre „Emo“. Existiert das überhaupt noch? Gibt es noch Emos da draußen?

Wie dem auch sei: Der Song hat was – auch heute noch. Vor allem, wenn man sich mit der Storyline beschäftigt. Denn es gibt mehrere skurrile Ansätze, wovon die Nummer handeln soll oder könnte. Sie erzählt die Geschichte eines Paares. Er ist reich mit nur wenigen Freunden, sie eine Goldgräberin und Prostituierte. Es scheint, als wollten die beiden bald heiraten. Andere Quellen mutmaßen, dass die Story auf einer Kurzgeschichte von William Faulkner basiert: „A Rose for Emily“. Darin verliebt sich die Protagonistin in einen Mann namens Homer. Allerdings taxiert dieser gern andere Männer. Weil er sie nicht heiraten will, tötet sie ihn einfach mit Zyanid. Doch jetzt beginnt erst der Grusel, denn Emily behält Homers Leiche bei sich…

Gerard Way, Leadsänger bei „My Chemical Romance“, fügt dem ganzen Ekel noch eine eigene Portion Horror hinzu – mit der Gesangszeile „Down by the pool he doesn’t have many friends as they are face down and bloated, snap a shot with the lens.“ Emily bringt also nicht nur ihren Lover, sondern auch alle Männer um, denen er schöne Augen macht. „If you marry me, would you bury me, would you carry me, to the end?“ – diese Zeile des Refrains ist also ihr größter Wunsch. Creepy. Aber musikalisch so schön anzuhören. Gerade der Chorus ist so eingängig und hat das gewisse Etwas, das auch mit Tempo-Spiel erzeugt wird. I like!

Eine kleine Anekdote fällt mir dabei noch zum Thema Emo ein: Wusstet ihr, dass bei jenen Menschen die Note G eine besondere Bedeutung hat? Sie lässt sie nämlich wie Schlosshunde flennen. Wirklich wahr! Schuld hieran ist wohl auch „My Chemical Romance“, denn die Band hatte da mal den Song „Welcome to the Black Parade“, der mit einem G beginnt, gespielt auf einem Klavier. Diese Note kommt wohl plötzlich und unerwartet. Der Ton klingt einfach unfassbar traurig. Hm, na ja.

Übrigens ist eine Instrumentierung rund um das G auch zu finden in der Nummer „Hey You“ von Pink Floyd. Da kann ich die depressive Stimmung sogar noch eher nachvollziehen. Macht traurig, oder? Wie viele von euch starten jetzt eine Recherche?