Weiter geht die 80er-Jahre-Reise durch die Ära des Metal. Heute kredenze ich Queensryche mit „Take hold oft he Flame“. Puh, was ’ne Nummer! So ein wunderschönes Intro, zum Dahinschmelzen und Liegenbleiben, bevor Sänger Geoff Tate dann in seiner typischen Art und Weise die Stimmbänder aufdreht – und mit ihm die Gitarren und Drums seiner Mitmusiker Chris DeGarmo, Eddie (ey, Eddie!!) Jackson und Scott Rockenfield.

Man mag von seiner Stimme halten, was man will: Wiedererkennungswert hatte sie! Dabei konnte Geoff Tate (der bis 2012 die Töne für Queensryche lieferte, danach übernahm das Todd La Torre – nichts ist mehr so, wie es mal war, aber das ist eine andere Geschichte) einen Ton so lange halten, dass er fast klang wie ein Musical-Sänger. Zugegeben, die Höhen waren nie so meins, aber die Band begleitete mich lange, allerdings erst viele, viele Jahre nach Veröffentlichung der selbstbetitelten EP aus dem Jahre 1983, auf der auch „Take hold of the Flame“ zu hören ist.

Damals, als der Junge in die Düsternis fiel …

Mir wurden die Mannen aus Seattle erst bekannt, als ich auf MTV den Clip zu „Best I Can“, das vom bereits vierten Studioalbum ausgekoppelt wurde, sah. Noch heute habe ich die Szene vor Augen, wie der Junge auf dem Stuhl in der Düsternis umfällt. Unglaublich, dass man bestimmte Stellen aus Videoclips auch nach 20 oder 30 Jahren noch so abrufen kann, als hättet man sie erst gestern gesehen! Habt Ihr auch noch den Truck vor Augen, der in Metallicas „Enter Sandman“ auf das Bett des schlafenden Kindes zurast? Das meine ich!

Aber ich schweife ab. Sänger Geoff Tate jedenfalls, optisch ein Mix aus Freddie Mercury und Marian Gold, stieß mit „Empire“ Anfang der 90er-Jahre in mein Leben. Auf Kassette, sei hier noch erwähnt! Jawohl! Ziemlich zeitgleich überreichte mir meine ältere Cousine eine Doppel-LP von Queensryche mit über 20 Songs zur „Empire“-Tour. Sie wollte sie nicht mehr. Nach kurzer Recherche habe ich soeben herausgefunden, dass es davon nur 50 Exemplare gibt! Was für ein Schätzchen! Ich werde dich jetzt regelmäßiger abstauben, versprochen!

Nun aber zurück zu „Take hold of the Flame“: Ich weiß nicht, warum, aber bei diesem Song kommen mir oft die Tränen. Textzeilen wie „The light will find it’s way“ oder „we are one“ – in unserer aktuellen Situation sind Mut machende Worte Balsam für die Seele. Wir brauchen Halt, den Glauben an etwas, positive Gedanken. Und wer hätte gedacht, dass die ausgerechnet eine Metal-Band liefern könnte? Ich glaube, ich schließe mal meinen Plattenspieler an …