Metal-Festivals leben vor allem von guter Musik, aber natürlich darf auch die Stimmung nicht fehlen. Zum Überkochen brachte sie „Alestorm“, wie bereits vor einigen Wochen hier in der Kolumne erwähnt. Aber es gab noch eine andere Band beim Graspop, bei der es kein Halten mehr gab: „Steel Panther“. Wallende blonde Mähnen, eng sitzende Beinkleider und bunte Tücher – die US-amerikanische Band, im Jahre 2000 in Los Angeles gegründet, schreckt vor keinem Klischee zurück, um ihr Publikum in die goldene Ära des Glamrock zurückzuversetzen – teils als Hommage, teils mit Augenzwinkern.

In Zeiten von leidigen „Layla“-Diskussionen scheint meine Song-Auswahl Kopfschütteln zu verursachen, aber Leute, kann man nicht einfach mal über vermeintlich sexistische Texte schmunzeln? Würden wir alles verbieten, müsste wohl jeder zweite Song eliminiert werden… Also gibt’s heute „Party Like Tomorrow Is The End Of The World“, denn ist es nicht an der Zeit mal wieder ausgelassen zu feiern und die Welt um sich herum auszublenden? Dazu passt dieser Song perfekt.

Auch beim Graspop zündete er und wir sangen und tanzten alle mit. Die Mannen von „Steel Panther“, alle mittlerweile in die Jahre gekommen (wie wir ja auch…), ließen es sich natürlich nicht nehmen, eine Reihe von Girls auf die Bühne zu holen. Manche zogen blank – ja, tatsächlich, aus freien Stücken! Ist das dann noch sexistisch? Es war vor allem eine mega Sause. Und nein, ich gehörte nicht zu den Damen da oben – nächstes Mal vielleicht…