Queen hatte keinen Bock. Freddie Mercury und die Seinen verweigerten Sylvester Stallone 1982, „Another one bites the dust“ als Soundtrack für den Hollywoodstreifen Rocky III zu verwenden. Erst deshalb kam überhaupt die bis dahin mehr im Trüben fischende Band Survivor ins Spiel. Frankie Sullivan und Jim Peterik folgten den Wünschen Stallones, einen „starken Beat“ zu kreieren – und feierten ihren ersten großen Hit. „Eye of the tiger“ kickt uns Hörende direkt in den Ring, wo sich die Knautschvisagen Robert „Rocky“ Balboa und Apollo Creed gegenseitig auf die Hörner geben. Links – links, rechts, links. Das Schlagzeug wie Fausthiebe, taktisch zum Gegner ausgerichtet, links – links, rechts, links! Die scharf gespielte Gitarre schmurgelt wie Grillkohle, der Gesang schmirgelt den Plexus solaris. „Eye of the tiger“ können wir eintausend Mal hören, aber nicht eintausend Mal überhören! Seit vier Jahrzehnten noch immer im Radio vertreten. Links – links, rechts, links! Bamm – bamm, bamm, bamm! Die Kraftmeierei nimmt kein Ende; wir schauen ja auch Rocky noch immer gerne beim Gewinnen zu. Und wer nun glaubt, aufgrund dieser Dauerpräsenz ein One-Hit-Wonder in den Ohren zu wissen, der irrt: Die Band Survivor schob drei Jahre später noch „Burning Heart“ in die Top Ten nach. Auch ein Kracher.