Als die Talking Heads mit „Road to nowhere“ 1985 um die Ecke bogen, wurde es ihr kommerziell größter Hit. So groß, dass er für Millionen von Menschen das einzige Lied blieb, das sie bis heute mit der 1975 gegründeten Band um David Byrne verbinden. Obwohl da noch so ein Funkelstein wie „Burning down the house“ entstanden ist, das später der gute, alte „Sexbomb“-Zünder Tom Jones mit den Cardigans coverte.

Ich habe mit diesem Postpunk- und New-Wave-Gemüse intellektueller Großstadtneurotiker nie viel anfangen können, es klingt mir bis heute zu hölzern und bemüht andersartig. „Road to nowhere“ ist dennoch unzweifelhaft ein Highway im Verkehrswegenetz der populären Musik und übrigens aber auch schon deutlich näher im Pop-Mainstream gelandet. Eine Art Weltuntergangsphilosophie in derart positiver Grundstimmung abzujodeln, ist schon mal ’ne Leistung. Der Beat bockt bis heute nicht: Wie geölt rennt die Scheibe nahezu alterslos in vielen, vielen Radiostationen, und wenn der Chorgesang erklingt, so harren wir Hörenden sogleich des Schlagzeugeinsatzes. Los geht die Reise auf der Straße ins Nichts, dem Highway zur Hölle, ja, wir hören nicht nur die 1985er Mahnung in Dur, wir sehen auch dieses astrein unperfekte Video mit seltsam fragmentierten Szenen und einem Dauerläufer, der die ganze Zeit in einem kleinen Bild eingeblendet bleibt. Und kommt der Refrain, so singen wir mit: „We‘re on the road …“ Das ist der Beweis, dass die Talking Heads – echte Fans mögen‘s mir verübeln – mit diesem Song alles richtig gemacht haben.