Knurrig robbt der Bass heran, die flirrenden Geigen werden wahrnehmbarer und Hi-Hats halten ihre Stellung, während eine Bluesgitarre im Wah-Wah verharrt und die Trompete ihre Geschichte erzählen. – Kaum ein Intro in der populären Musik wanzt sich fiebriger heran als das von „Papa was a rolling stone“. Die eisbrecherstarke Basslinie ist fabelhaft, die reicht schon allein, um wie auf heißen Kohlen zu tanzen, weil man ja weiß, was da noch folgt. Dieses Verheißungsvolle, das dem Song innewohnt, ist der Kern seines Feuers.

Und die Temptations dürften verdammt froh sein, dass ihre Vorbehalte gegen die ihrer Meinung nach überinstrumentierte Einspielung von Produzent Norman Whitfield 1972 kurzerhand rasiert wurden. Whitfield hielt Kurs auf ganz großes Ohrenkino und scheuchte die Soulband für diesen einen Song fünf volle Tage ins Studio, um das komplexe Arrangement auf sinfonischem Kurs zu bringen. Zu viele Instrumente, zu wenig Gesang? „Ihr könnt mich mal, wir machen das so, wie ich es will“, hat er den beleidigten Leberwürsten deutlich gemacht. Es wurde ihr größter Hit.

Deren Version übrigens – in XXLP-Version auf fast zwölf Minuten gedehnt – ist nicht das Original! Whitfield und Barrett Strong („I heard it through the grapevine“) hatten die Nummer ursprünglich den Psychofunk-Fritzen von The Undisputed Truth zugeschrieben, aber irgendwie zündete das Teil da nicht recht. Mit den Temptations kneterte die Story um den alkoholkranken Herumtreiber, der mehrere Kinder von mehreren Frauen hatte, dann volle Kanne auf die Spitzenpositionen der Pop-Charts. Millionseller! Und die Temptations haben nie wieder gemeckert.