Der Film muss wirklich gut sein, wenn ich ihn zigmal angeschaut habe, obwohl ich die Hauptdarstellerin nicht mag. Und woran liegt das vor allem? Richtig: an der Musik! „Country Strong“ flimmerte vor zehn Jahren über die Kino-Leinwände, erzählt die Geschichte des Country-Songwriters Beau Hutton, der sich mit seiner abgehalfterten Musiker-Kollegin Kelly Canter auf eine Affäre einlässt. Während er seinem Karriere-Höhepunkt entgegenstrebt und sie um ihr Comeback kämpft, kommt es zu romantischen Verstrickungen mit Kellys Manager-Gatten James und der ehemaligen Beauty-Queen Chiles Stanton.

Eben jene Kelly Canter wird gespielt von Gwyneth Paltrow – und ich mag sie einfach nicht… Sie hat mir nichts getan, aber ich vermeide schon ewig Filme mit ihr. Nun aber diese Country-Geschichte – wie für mich gemacht, und auch noch mit Country-Sänger Tim McGraw als James! Es gab kein Entkommen.

Und es wird ja noch verrückter: Denn mein Lieblingssong auf dem Soundtrack, „Me and Tennessee“, wird auch noch von Frau Paltrow (gemeinsam mit Tim McGraw) gesungen! Ich überrasche mich immer wieder selbst!

Na gut: Fast jede andere Sängerin hätte es wohl auch getan, denn die Nummer besticht nicht unbedingt durch eine brillante weibliche Duett-Stimme, sondern vielmehr durch Komposition, Arrangement, Text. Ein Beziehungsdrama-Lied, so passend zu diesem tollen Film, und so wunderschön! Und zack – habe ich mich weggeträumt. Nach Nashville, wo viele Szenen des Streifens auch spielen. Diese Melancholie, die dem Song zugrunde liegt, trifft mich vielleicht momentan umso mehr, da ich nicht über den großen Teich komme. Ach Nashville, wann sehe ich dich wieder?

Manchmal ist es eben genau das, was die Seele braucht: einen einfach aufgebauten Song mit wenigen Akkorden, der ganz leise noch eine Geige einsetzen lässt, unaufgeregte Stimmen hinzufügt und nur so dahinzuplätschern scheint. Da braucht es keine gewaltige Komposition, ich lausche den Klängen und lasse sie in mein Herz strömen. Die perfekte Nummer für einen verregneten faulen Sonntag.