Hameln (ey / red). Es war abzusehen, viele hatten es befürchtet, jetzt ist es Gewissheit: Auch der Hamelner Weihnachtsmarkt wird aufgrund der Covid-19-Pandemie in diesem Jahr abgesagt! Kein Budenzauber in der Innenstadt – das hat es lange nicht gegeben, länger noch, als zahlreiche Hamelner zurückdenken können.

Aber die gestiegenen Infektionszahlen ließen dem Landkreis Hameln-Pyrmont und der Stadtverwaltung keine andere Wahl, hieß es am Mittwochnachmittag aus dem Hamelner Rathaus. Im Dezember sollen wenigstens noch einzelne Verkaufsstände für Kunsthandwerk oder Süßwaren und wohl auch ein Kinderkarussell in der Innenstadt für weihnachtliche Atmosphäre sorgen.

„Es ist eine Entscheidung, die uns sehr schwergefallen ist“, sagt Oberbürgermeister Claudio Griese. Bereits der ursprüngliche Plan der Stadt sah einen anderen Weihnachtsmarkt als gewohnt vor: Die einzelnen Buden sollten – weit auseinandergezogen – über die gesamte Fußgängerzone verteilt werden, um Abstandsgebote einhalten zu können. Die Gesamtzahl der Buden hätte dabei kaum verringert werden sollen.

Gemeinsam mit der Hameln Marketing und Tourismus GmbH hatte die Stadt bereits ein entsprechendes Hygienekonzept erstellt und mit dem Gesundheitsamt des Landkreises beraten. Aber auch für diesen Plan kam nun das Aus. „Uns war von vornherein bewusst, dass ein Weihnachtsmarkt nur dann stattfinden kann, wenn die Infektionszahlen es zulassen“, betont OB Griese. Aufgrund des aktuell starken Anstiegs der Fallzahlen sei konsequentes Handeln erforderlich, um die Pandemie einzudämmen. „Die Sicherheit für Beschicker und Besucher hat für uns oberste Priorität“, begründen Landrat Dirk Adomat und OB Claudio Griese die gemeinsam getragene Entscheidung.

Lichterglanz und Tannenbäume sollen in der Innenstadt trotz Corona-Pandemie für weihnachtliche Atmosphäre sorgen, an einzelnen Verkaufsständen können Kunsthandwerk und Süßwaren angeboten werden. Und auch ein Kinderkarussell soll möglich sein. Vom einem „Weihnachtsmarkt light“ möchte Rathauschef Griese nicht sprechen. Ein Ersatz für das, was wir als Weihnachtsmarkt kennen, sei das Alternativkonzept gewiss nicht. So werden Glühwein und Bratwurst tabu sein, allenfalls Mandeln, Lebkuchen und andere Süßigkeiten, die für den Verzehr zu Hause gedacht sind, dürfen verkauft werden.

Für die Marktbeschicker sei es wichtig, nun Klarheit zu erhalten, so Griese – so bitter die aktuelle Nachricht auch sei. Griese: „Wir bedauern sehr, dass den Beschickern in dieser für sie schwierigen Zeit eine weitere wichtige Einnahmequelle wegbricht. Dies bedeutet für viele eine ernste Bedrohung ihrer Existenz.“