Hameln-Pyrmont / London / Lorient / Gehrden / Berlin. „Hi Jens, this is Paul Carrack from London, England!“ – Wenn ein Popstar internationaler Größe Grüße via Audio-Beitrag auf den E-Mail-Account eines deutschen Tages- und Wochenzeitungs-Redakteurs sendet, verbunden mit einer 50-sekündigen Botschaft für die Leser des HALLO Sonntag und die Hörer von Radio Aktiv, dann passiert Folgendes: Erstens kann der Journalist und Autor es kaum glauben, was er da gerade hört. Und zweitens fühlt er sich ziemlich geehrt.

Letzteres jedoch trifft auch auf Paul Carrack zu, jenen Musiker, Songschreiber und Multiinstrumentalisten, der weltweit Millionen Tonträger verkauft hat, Sänger der Bands Ace, Squeeze und Mike & The Mechanics war, mit denen er Welthits wie „How long“ oder „The Living Years“ verbuchte, und noch dazu mittlerweile 18 Solo-Alben veröffentlichte sowie in zahlreichen Musikprojekten, unter anderem für Eric Clapton oder auch B.B. King, involviert war. Vor einigen Tagen schickte Carrack besagte E-Mail, um sich „for the very kind words“, für die sehr freundlichen Worte zu bedanken, die seinem Song „Dedicated“ in der HALLO-Hi(t)Story gewidmet waren. Die HALLO-Redaktion hatte den Beitrag iuns Englische übersetzt und kurzerhand ans Management gesendet. Hat gefunkt!

Max Raabe, deutscher Bariton mit Palast-Orchester, hatte seinen Dank in vergleichbarer Weise auch bereits zum Ausdruck gebracht ( 4 mehr dazu auf der nächsten Seite). Aber es sind nicht nur Stars, die sich aufgrund der erfolgreichen HALLO-Rubrik melden, sondern natürlich auch die Leserinnen und Leser aus der Region des Weserberglandes, aber auch über diese Grenzen hinaus – was wiederum eine Verbindung schafft zwischen denen, die musizieren, und solchen, die hören.

Deshalb hatte zum Beispiel Alen White aus Hameln der HALLO-Redaktion eine Postkarte in den Briefschlitz geworfen, mit der er sich vor einigen Wochen für den Beitrag zum John-Mayall-Klassiker „Room to move“ bedankte. Mehr noch: Er erinnerte daran, dass der britische Meister des weißen Blues nicht nur, wie in der Hitstory beschrieben, in Hannover live zu Gast war, sondern sogar in der Sumpfblume in Hameln. Und dass er ein Autogramm von John Mayall auf einer alten Bluesbreakers-Platte aus dem Jahr 1966 hat. Darauf mitgespielt hätten unter anderem John McVie (später Fleetwood Mac) und Eric Clapton.

Zu Eric Clapton wiederum äußerte sich Andreas Brune. Er liest die Hitstory online (www.hallo-hameln-pyrmont.de) und klickt sich dort von Hit zu Hit und quer durchs E-Paper, weil der in Gehrden vor den Toren Hannovers wohnende Musiker die gedruckte Ausgabe des HALLO verständlicherweise nicht bekommt. „Claptons ’Layla‘ hat mich dieses Jahr zu einer (instrumentalen) Fusion-Version aus der 1971er Bluesrock-Originalversion und seinem unplugged Remake aus den 1990ern inspiriert“, schreibt er. Zwar war Clapton nicht mit „Layla“ in der Hi(t)Story, wohl aber mit einem anderen Titel: „They’re red hot“, Coverversion eines Songs des unvergessenen Blues-Pioniers Robert Johnson. Kein Hit gewesen, niemals hoch in den Charts platziert, jedenfalls nicht von Clapton. Aber auch das ist die Hi(t)Story: kein Abarbeiten der erfolgreichsten Lieder aller Zeiten, sondern eine sehr intensive, persönliche Betrachtung der HALLO-Autoren Meike Schaper und Jens F. Meyer.

Deshalb finden sich darunter auch immer wieder Beiträge, die keinen Star-Song als Grundlage haben, sondern das Lied eines Musikers beziehungsweise einer Musikerin betrachten, die noch relativ unbekannt ist. Wie beispielsweise Aurélia aus Frankreich, deren Song „Don’t ask me why“ dem Genuss von knackigem Baguette mit Salzbutter und kühlem Sauvignon Blanc gleichkommt. Was Autor Jens F. Meyer tat: Er übersetzte seine Betrachtung des Lieds ins Französische und erhielt postwendend von Aurélia nicht nur ein Dankesschreiben, sondern die Einladung, im Café du Port an der bretonischen Küste im kommenden Jahr von der Musikerin auf ein Gläschen eingeladen zu werden. Geht klar!

Fünf Jahre HALLO-Hi(t)Story, das sind über 250 poetische, flippige, ausgeklügelte, sehr persönliche Betrachtungen aus Sicht zweier Autoren, die dabei weit über die Grenzen des gepriesenen Rock‘n‘Roll, ja, bisweilen über die eigenen Grenzen gehen. Da wäre eine Musical-Nummer zu nennen, die von Meike Schaper wortreich in den Fokus gestellt wurde und fast die Grenzen des sonntagvormittäglichen Radioformats gesprengt hätte. So erging‘s Moderator Jan Hampe, der die aktuelle Hi(t)Story jeden Sonntag gegen 11.30 Uhr auf Radio Aktiv spielt, auch mit einigen sehr harten Rocksongs, immer von Meike Schaper vorgestellt.

Mit Vicky Leandros auf einer Bühne …

Jens F. Meyer – das F. steht übrigens für Fritz, womit einige fragende Leserinnen und Leser auch darauf jetzt eine Antwort hätten – schob da trotz seiner ebenfalls recht verrockten Seele bisweilen ganz andere, für ihn ungewöhnliche Melodien in die Rubrik, zum Beispiel die Klein-Serie „Schlager, die rocken“, in der unter anderem Vicky Leandros mit „Ich liebe das Leben“ zu hören war. „Musste doch sein, ich habe mit ihr aus Anlass einer Preisverleihung für Ottenstein als schönstes Dorf schon zusammen auf der Bühne gestanden, damals in Berlin.“ Stimmt genau. Ob das mit Paul Carrack auch klappt, ist eher unwahrscheinlich, aber mit Aurélia, der französischen Singer/Songwriterin beim nächsten Kneipenkonzert im Café du Port in der Bretagne im nächsten Jahr könnte vielleicht was gehen. Seine Frau Anke Steinemann sieht da allerdings ein kleines Problem: „Wer in der Schule nur die Triangel gespielt hat, müsste jetzt langsam mal anfangen zu üben, sonst wird das nichts.“ Wo sie Recht hat …

Und so schreibt die Hi(t)Story eine nach der anderen Geschichte. Fünf Jahre lang schon, nicht nur in der Rubrik, sondern auch zwischen den Zeilen und rundherum. Vorerst soll sich daran nichts ändern. Die Kolumne, obgleich in absehbarer Zeit etwas eingedampft, bleibt weiterhin bestehen, denn Musik ist unendlich. Und unendlich schön. Zum Lesen im HALLO. Und zum Hören auf Radio Aktiv, immer wieder sonntags gegen 11.30 Uhr.

Die HALLO-Hi(t)Story XXL – drei Stunden Musik und Spaß am Silvestertag von 15 bis 18 Uhr auf Radio Aktiv (Frequenzen: 99,3 MHz und digitales Kabel 122 MHz.). Außerdem viele Hi(t)Storys zum Nachlesen auf www.hallo-hameln-pyrmont.de.