Von Jens F. Meyer
Gerade eben beendet: Im Schweizer Kanton Wallis fand die erste Raclette-Weltmeisterschaft statt, passenderweise pünktlich vor Adventszeit und Jahreswechsel. Ein Schmelztiegel der Leidenschaft von Alm-Öhi-inspirierten Heidi-Käse-Connaisseuren, Connaisseusen und Connaisseurendinnen wohl auch. Gewonnen hat, ich weiß es nicht, ich müsste lügen oder googeln. Mich beschäftigt eher die Frage, wann diese Disziplin olympisch wird? Ich nehme an, bei den Winterspielen wär‘s passend. Es müsste sich lohnen, denn bei dieser WM waren nicht 100, nicht 1000, nein, es waren 10.000 Zuschauer in der Halle! Eisstockschießen schafft das nicht. Eisstockschießen wird 2026 olympisch.
Man muss sich das vorstellen: 10.000 Menschen schauen ein paar Wackeren beim Racletten zu. Klingt fürchterlich spannend. Es duftet nach Käse, 37 Sorten liegen bereit, vier Tonnen Kartoffeln bilden einen Berg voller Zuversicht. Wie es der Zufall will, ich hätte es nicht besser voraussagen können, will nicht lügen und habe deshalb doch gegoogelt, stehen am Ende nur Schweizer auf den Siegertreppchen. Die erste Raclette-Weltmeisterschaft hat ein logisches Ende gefunden. Ich warte jetzt auf die Fritten-EM in den Niederlanden, die Pralinen-WM in Belgien, die Topfenstrudel-Champions-League in Österreich und weiß eigentlich schon, wer gewinnt. Schönes Wochenende