Hameln-Pyrmont. Nach mehr als sieben Monaten Betrieb wurde am 24. September die letzte Corona-Impfung im Hamelner Impfzentrum (IZ) verabreicht. Das IZ des Landkreises Hameln-Pyrmont, das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz im Auftrag des Landes Niedersachsen betrieben wurde, hatte am 17. Februar am Reimerdeskamp den Impfbetrieb aufgenommen. Offiziell endet der Auftrag am 30. September, sodass die Zeit in der kommenden Woche noch für den Rückbau genutzt werden kann. Die eigens für den Impfbetrieb hergerichtete Liegenschaft wird wieder komplett leergeräumt. Alle Impfunterlagen werden durch das Land Niedersachsen abgeholt und dort archiviert. Technik und Mobiliar gehen größtenteils an das Land zurück, sofern dies, aus Gründen der Kostenersparnis, nicht ohnehin gemietet war.

Schon vor dem ersten Impfen im IZ waren die mobilen Teams im Einsatz und hatten am 5. Januar insgesamt 57 Menschen in einer Hamelner Pflegereinrichtung Impfdosen verabreicht. Bis zum 24. August wurden knapp 61.000 Erstimpfungen mit den Impfstoffen AstraZeneca, Biontech, Moderna und Johnson & Johnson durchgeführt. Aufgrund der einzuhaltenden Zeitabstände wurden dann bis zum 24. September nur noch Zweitimpfungen verabreicht.

Die Impfquote im Landkreis Hameln-Pyrmont beträgt derzeit (Stand: 24. September) knapp 69 Prozent inklusive IZ und niedergelassener Ärzte. Der Impfbetrieb fand werktäglich zwischen 9 und 21 Uhr unter Einsatz von mehr als 70 Ärzten statt, die jeweils schichtweise eingesetzt waren. Zusätzlich waren pro Schicht 22 Mitarbeitende des DRK Kreisverbandes Weserbergland tätig. Im Bedarfsfall oder aufgrund von Sonderterminen wurde auch am Wochenende gearbeitet. Phasenweisen wurden durchschnittlich bis zu 900 Menschen pro Tag geimpft.

Im Rahmen von verschiedenen Sonderaktionen „vor Ort“ haben die mobilen Teams im September kreisweit mehr als 1300 Impfungen durchgeführt. Auch wenn das IZ nun seine Pforten schließt, werden die mobilen Impfteams (MIT) künftig weitermachen. Das Sozialministerium des Landes Niedersachsen hat den Landkreis Hameln-Pyrmont beauftragt, auch nach Ende des IZ am Reimerdeskamp die niedergelassenen Ärzte bei der Impfkampagne zu unterstützen.

Daher organisiert der Landkreis Hameln-Pyrmont momentan den Einsatz von mobilen Impfteams. Vor dem Hintergrund, dass Schutzimpfungen grundsätzlich zum Kerngeschäft der ärztlichen Regelversorgung gehören, werden die mobilen Teams als Ergänzung der Regelversorgung für aufsuchende Impfungen eingesetzt. Sie werden insbesondere für drei Einsatzbereiche vorgehalten:

  • für die gezielte Impfung in Gemeinschaftseinrichtungen (zum Beispiel Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen),
  • für die gezielte Impfung bestimmter vulnerabler Gruppen (unter anderen Schulen und Schulzentren),
  • für die gezielte Impfung in akuten regionalen Fällen oder auch Bevölkerungsgruppen in ausgewählten Wohn- und Lebensquartieren, die bislang mit der Impfkampagne noch nicht vollumfänglich erreicht worden sind.

Die vorbereitenden organisatorischen Arbeiten laufen sowohl auf Seiten des Landkreises als auch auf Seiten des Landes Niedersachsen auf Hochtouren. Erforderliche Ausstattungsgegenstände und Verbrauchsmaterialien, die derzeit im Impfzentrum noch vorrätig sind, werden auf die mobilen Teams übertragen. Die Impfstoffversorgung wird dann nicht mehr über das Land Niedersachsen erfolgen, sondern über die Regel-Apothekenversorgung. „Wir haben nach derzeitigem Planungsstand das Ziel, die mobilen Impfteams bereits nächsten Monat einsatzbereit loszuschicken“, erklärt Landrat Dirk Adomat.