Hameln. Kreativ in vielen Schichten – der international bekannte Musical-Darsteller Ethan Freeman präsentiert im Theater Hameln, während er im Musical „Die Schatzinsel“ den Long John Silver spielt, themenbezogene Werke. Hallo Sonntag sprach mit dem 62-Jährigen.

Beschreiben Sie uns kurz, wer Sie sind und wie es zu dieser kreativen Melange kam?

Ich heiße Ethan Freeman, bin seit über 40 Jahren Musical-Darsteller und stelle zurzeit im Musical „Die Schatzinsel“ im Theater Hameln die komplexe Rolle von Long John Silver dar und stelle parallel dazu am gleichen Ort Bilder aus – die Besucher treffen im Vorbeigehen auf meine Malerei.

Wie kam es dazu?

Ich wurde gefragt, nachdem jemand Wind davon bekommen hatte, dass ich auch male – mir gefiel die Idee zeitgleich meine Bilder zu zeigen, aber nicht nur: Die Bilder sind thematisch angelehnt an die Schatzinsel und können erworben werden. Ein Viertel davon geht als Spende an das Frauenhaus Hameln, welches von „spotlight musicals“ dieses Jahr mit ihrer Sammlung unterstützt.

Manche Künstler behaupten, wenn sie ein Bild verkaufen, ist es, als wenn ein Kind das Haus verlässt, wie geht es Ihnen dabei?

Das ist bis jetzt nicht meine Erfahrung. Ich freue mich, wenn jemand anders ein Bild von mir bei sich zuhause genießen kann. Außerdem, ich habe zurzeit gerade begrenzte Staufläche. Wenn man sehr viele Kinder hat, ist es gerade wichtig, dass sie von Zuhause ausziehen, wenn die Zeit reif ist!

Musik ist bei Ihnen lebensbestimmend richtig?! Malen Sie mit einem Lied im Kopf?

Wenn ich das tue, ist es mir jedenfalls nicht bewusst. Ich vermute, ich habe ständig Musik im Hintergrund laufen, neurologisch gesehen, aber beim Malen verschwindet eher der Bezug zur „Kopfmusik“.

Was dauert länger, die Konzeption oder das Malen?

Das kommt wirklich auf das Bild an. Manchmal kommt eine Idee für ein Bild relativ klar und deutlich und dann im Lauf der Arbeit daran, merkt man, dass es schwieriger ist als erwartet, die Idee zu verwirklichen. Andere Male legt man eher planlos los und wundert sich dann, dass ein Bild relativ leicht und schnell „rausflutscht“. Ich male tendenziell eher instinktiv als nach geordnetem Plan.

Haben Sie früh angefangen zu malen?

Als Kind schon sehr gern aber dann in der Jugend haben Musik und Theater mein Leben „übernommen“. Zum Malen habe ich dann erst wieder im mittleren Alter zurückgefunden.

Für Leute, die keine Karte haben, wo können Ihre Bilder noch betrachtet werden?

Auf meiner Instagram- oder Facebook-Seite am besten. Ich hoffe, demnächst auch eine Website zu haben, wo alle Werke zu sehen sind.

Was machen Sie, während die Farbschichten trocknen?

Da ich auch noch relativ junge Kinder habe und nebenbei auch meinen Beruf als Darsteller nachgehen muss, ist immer genug zu tun!