Aerzen (sbr). Wer die Bilder der Hamelner Künstlerin und Hautärztin Astrid Lustig in den vergangenen 18 Monaten bewundern wollte, der musste sich eine Überweisung vom Hausarzt ausstellen lassen und hoffen, dass beim Besuch im Hamelner Gesundheitscampus Wilhelmstraße ausnahmsweise ein bisschen Zeit im Wartezimmer heraussprang, wo einige ihrer Werke für Atmosphäre sorgen. Denn zweimal musste ihre geplante Ausstellung „Neues aus den letzten 5 Jahren“ in der Aerzener Domänenburg coronabedingt verschoben werden. Jetzt aber können die Werke wieder – live und in satten Farbtönen – vom geimpften, genesenen oder getesteten Publikum in Augenschein genommen werden. Natürlich mit Maske – darauf weist ein im wahren Wortsinn lustig gestaltetes Plakat hin, das aus der Feder der Künstlerin stammt.

Wer hat schon mal von „Backblechkunst“ gehört? „Warum immer nur Leinwand, Papier oder Pappe als Träger der Farben verwenden, wenn unzählige Bleche aus einer ehemaligen Fischbecker Bäckerei zur Verfügung stehen“, sagt Astrid Lustig. Das Material – schwarzes Metall – gibt bei einigen Werken die Farbgestaltung vor: dunkel und rostig. Andere Bleche verwandelte die Hamelner Künstlerin in bunte Blumenwiesen, obwohl Blumen ihr als Motiv „eigentlich nicht liegen, genau wie Hunde und Katzen“. Krähen hingegen findet sie cool und so manches menschliche Gesicht sei so interessant, „dass es einfach zum Portrait werden will“.

– Die Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur in der Domänenburg“ ist bis Sonntag, 3. Oktober, samstags und sonntags jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei; es gelten die aktuellen Corona-Regeln.