Hameln. Die milden Temperaturen der vergangenen Tage haben sie zeitig aus der Erde gelockt: Hamelns Märzenbecher. Schon jetzt sind die ersten Frühblüher am Schweineberg zu sehen. Das Forstamt erwartet die Vollblüte rund um das letzte Februarwochenende. Dann wird das Naturschauspiel wieder hunderte von Besuchern aus der gesamten Region anlocken. Die kleinen weißen „Leycojum vernum“ sind normalerweise recht unscheinbar. Im Frühling jedoch stellen sie viele andere Pflanzen in den Schatten. „Zudem sind die Märzenbecher dieses Jahr sehr früh dran“, sagt Forstamtsleiter Carsten Bölts. Der Blütenteppich am Schweineberg erstreckt sich über 1,5 Kilometer Länge in einer Höhenlage von 200 bis 280 Metern. Eine Besonderheit in Hameln, die zu den größten Vorkommen in Deutschland zählt.

Durch das Gebiet führen mehrere Wanderwege. Das Forstamt der Stadt Hameln freut sich über Besucher, die die Blütenpracht bestaunen möchten, bittet diese aber eindringlich darum, die Wege nicht zu verlassen. Außerdem stehen dieses Jahr nur der Kammweg und die Wege auf der Südseite zur Verfügung. „Durch notwendige Fällungsmaßnahmen vor allem der vom Borkenkäfer befallenen Fichten sind die Wege auf der Nordseite des Schweineberges sehr matschig und nicht zum Wandern zu empfehlen“, erklärt Bölts. Die Pflanzen dürfen nicht gepflückt, ausgegraben oder beschädigt werden. Die Mitarbeiter setzen dabei nicht auf Verbotsschilder, sondern auf Aufklärung: In einem Pavillon oberhalb des Wanderparkplatzes erhalten Besucher Informationen über die Geologie, Flora und Fauna, Geschichte sowie Waldentwicklung des Gebiets.