Von Jens F. Meyer
Früher haben wir als Schüler solange auf den Bus gewartet, bis er nicht kam. Wir vertrieben uns die Stunden als Kinder mit Ungeduld und als Jugendliche mit fummeln und knutschen. Als ich neulich in Wehrbergen ein hell erleuchtetes Bushäuschen sah, war ich erstaunt. Licht gab’s darin früher nicht, nirgendwo, in keinem Dorf. Was wir als Jugendliche taten, können sie heute dort vergessen.
Ich fuhr weiter. Mir begegnete ein „Rufbus“. Stand vorne im Display. Einen Bürgerbus gibt es auch, das nennt sich von Kommune zu Kommune nur anders. Nicht zu vergessen: das Sammel-Taxi! Dass so gut wie niemals noch Anhalter neben der Straße den Daumen raushalten, ist eigentlich logisch.
Wenn man knüppelhackedicht im Sportheim früher die haushohe Heimniederlage gegen den Tabellenvorletzten feierte und man zu später Stunde einsehen musste, dass die Nacht auch nicht länger dauert als bis zum nächsten Morgen, fragte man Horst, ob er fahren kann. Konnte er nicht, Horst war auch voll. „Dann sag Manni Bescheid, der holt uns ab.“ Nee, Manni hatte Frühschicht, schlief schon. Wie im Rausch zog man sich also die Joppe über und ging zu Fuß nach Hause. Über Umwege. Bei Horst oder wie auch immer die guten Seelen so hießen und heißen, gab‘s noch ’nen Absacker. Rufbusse und Sammeltaxis können einem das nicht bieten. Schönes Wochenende. Und viele Grüße an Horst oder wen auch immer.