Hameln-Pyrmont (mes/ey). Die Zeit rennt, das dritte Adventswochenende ist da – wer jetzt noch keine Weihnachtsgeschenke hat, der sollte sich sputen. Also: Rein ins Getümmel! Und ja, es wird ein schönes Getümmel, denn erstens sind die Innenstädte mit ihren Budenzaubern in weihnachtlichem Rausche, der verführerisch wirkt. Und zweites ist das dritte Adventswochenende traditionell das umsatzstärkste – was dem Einzelhandel vor Ort nur zu wünschen ist!

Hameln-Pyrmont (mes / ey). Denn machen wir uns nichts vor: Die Konkurrenz ist gar nicht vor Ort, sondern befindet sich in der digitalen Welt. Holger Wellner, Sprecher des Einzelhandels in Hameln und Vizepräsident des Handelsverbandes Hannover: „Bei aller Freude über die ungebrochene Kauflaune in Hameln-Pyrmont machen sich die Händler vor Ort Sorgen, weil zahllose Menschen bundesweit auf Billigwaren-Anbieter setzen.

Rund zwei Milliarden Pakete aus Asien, vor allem vom Online-Marktplatz ’Temu‘, fluteten in diesem Jahr den deutschen Markt. Voraussichtlich werden es im kommenden Jahr vier Milliarden Pakete sein.“ Dass diese Art des Shoppings weder nachhaltig noch gut für den Handel vor Ort ist, sei logisch nachvollziehbar. Und: „Angebliche Markenprodukte für ein paar Euro halten eben nicht lange – oder funktionieren gar nicht erst. Doch User dieser Online-Portale haben in großen teilen kein Recht auf Umtausch oder Gewährleistung“, so Holger Wellner. Im Einzelhandel vor Ort habe der Kunde dies in jedem Fall. Und er könne sich auf noch etwas anderes verlassen: Ambiente!

Denn jetzt sind die Städte, Schaufenster und Auslagen weihnachtlich liebevoll dekoriert. Jetzt zögen Düfte von Glühwein und gebrannten Mandeln durch die Straßen. „Das Weihnachtsgeschäft hat auch sehr gut begonnen. Alles in allem ist die Händlerschaft zufrieden, weil bereits am ersten Adventswochenende die Umsätze stark waren. Kommt natürlich schon auch auf die Branche an, aber grundsätzlich sieht der Handelsverband Deutschland, der für das erste Adventswochenende im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 8 Prozent ermittelt hat, eine positive Entwicklung. Ich persönlich glaube, dass aufgrund der Konflikte in der Welt die Menschen hierzulande im Weihnachtsfest und dem Geschenkekaufen schon auch eine Entspannung und einen Sinn sehen, sich etwas Gutes zu tun – oder anderen“, sagt Holger Wellner.

In Hameln und Bad Pyrmont gibt es neben den zahlreichen Geschäften, die sicherlich für jeden Geschmack und Wunsch das Passende in petto haben, festliche Programme. An diesem Wochenende beispielsweise lockt wieder das „Adelige Wintervergnügen“ in die Kurstadt – ein Grund mehr, die Shoppingsause an und um die Brunnenstraße zu legen. Laut Helmut Fahle haben das die vergangenen Tage schon viele Gäste und Bürger getan. Das Weihnachtsgeschäft laufe „besser als gedacht“, freut sich der 1. Vorsitzende der Bad Pyrmonter Werbegemeinschaft. Die Gewerbetreibenden hätten schon ein wenig Sorge gehabt vor dem Hintergrund der aktuellen Arbeitskämpfe, Unsicherheiten, Kriegen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Alle haben Gas gegeben“, ergänzt er, und zum Beispiel ihre Schaufenster besonders festlich dekoriert. „Die Frequenzen sind ganz ordentlich“, so Fahle weiter. Und auch der Weihnachtsmarkt werde gut angenommen. Nach dem „guten Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr“ sei er guter Dinge, dass die Händler auch diesmal zufrieden sein werden.

Bücher, Spielwaren und Kleidung im Geschenktrend

Wer keine Idee hat, womit er seinen Liebsten eine Freude machen kann: Deutsche Konsumenten setzen 2024 auf eine bunte Vielfalt an Weihnachtsgeschenken aus den verschiedensten Bereichen. Im Fokus stehen dabei echte Klassiker wie Bücher und Zeitschriften (17 Prozent) sowie Spielwaren (16 Prozent). Im diesjährigen Geschenke-Trend liegen zudem Kleidung, Schuhe und Sportartikel (13 Prozent) sowie Elektronikartikel und Gadgets (12 Prozent). Doch nicht alle haben bei der Auswahl des richtigen Weihnachtsgeschenks bereits das richtige Produkt vor Augen: Mehr als jeder vierte Deutsche (27 Prozent) plant den Kauf von Gutscheinen für gemeinsame Erlebnisse wie Konzerte und Restaurantbesuche oder denkt sogar über Geldgeschenke nach, um den Liebsten zu Weihnachten eine Freude zu bereiten. Dies ist das Ergebnis des repräsentativen „Weihnachtsshopping Report 2024“ den eBay Advertising mit Unterstützung des Meinungsforschungsunternehmens Civey für Deutschland umgesetzt hat.

Eine andere Umfrage, der vierteljährliche Konsumentenreport der Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH), angeführt von Bonial, Marktguru und Offerista, an der 2989 Personen teilnahmen, zeigt zudem, dass sich bei den Budgets bei den meisten Verbrauchern nichts verändert hat: 74 Prozent wollen genau so viel ausgeben wie im Vorjahr, 21 Prozent bis zu 100 Euro, 46 Prozent planen ein Budget zwischen 100 und 300 Euro ein, während 23 Prozent ein Budget zwischen 300 und 500 Euro vorsehen. 11 Prozent kaufen Weihnachtsgeschenke im Wert von mehr als 500 Euro. 59 Prozent der Konsumenten kaufen Weihnachtsgeschenke bei Handelsketten vor Ort. Gleichzeitig schauen 47 Prozent in kleineren, lokalen Geschäften vorbei. Digitale Plattformen nutzen 55 Prozent der Befragten für den Geschenkekauf. 34 Prozent kaufen Geschenke online bei den Handelsketten.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Wer Geschenke zum Fest innerhalb Deutschlands verschicken möchte, der sollte die entsprechenden Pakete spätestens bis Freitag, 20. Dezember, eingeliefert werden. Das empfiehlt die Deutsche Post. Für Päckchen ins Ausland ist es indes schon zu spät …