Hameln-Pyrmont (ul). An einen Umstand haben wir von hier uns gewöhnt: dass der Landsommer im Weserbergland bereits im Winter beginnt und auch dann erst wieder endet. Was die Gästeführerinnen und Gästeführer auf die Beine stellen, ist ohne Zweifel große Klasse! Dass Ihnen eine Welle der Sympathie und des Interesses entgegenrollt, haben sie am zurückliegenden Wochenende erst wieder erfahren dürfen: Fast 140 Teilnehmer kamen anlässlich des Weltgästeführertages nach Fischbeck; fünf Gästeführer waren im Einsatz. Saisonauftakt 2023 nach Maß – bravo!

Wanderungen durch Wald und Flur, vor allem aber Park- und Ortsführungen sowie kulturhistorische wie -architektonische Entdeckungen machen den Landsommer zu einer großartigen Veranstaltungsreihe. Über 200 Termine stehen bis Ende dieses Jahres auf dem Programm, das im Internet unter www.gaestefuehrungen-weserbergland.de abrufbar ist. Wichtig: Nur für einige sind Voranmeldungen notwendig. Tipp: Die Website als Favorit abspeichern und immer mal draufschauen, ob und wo man sich melden muss.

So weit, so reichhaltig. Haken an der Sache: „Es gibt nicht genug Gästeführer. Insgesamt 1200 Euro kostet die Ausbildung. Die Bürgerstiftung der Sparkasse Weserbergland unterstützt teilweise. Die gesamte Organisation läuft ehrenamtlich. Auch die Teilnahme an der Tagung des Bundesverbandes, die für den Erfahrungsaustausch so wichtig ist, muss selbst finanziert werden“, sagt Doris Müller. Sie ist eine derer, die von Anbeginn den Landsommer prägten. Die erfahrene Gästeführerin, früher hauptberuflich bei der Hameln Marketing Tourismus GmbH beschäftigt, war als Initiatorin von Anfang an dabei und sprudelt nach wie vor voller Elan, auch als Dozentin. „Wir legen Wert auf Qualität. Unsere Gästeführer, die für die Region ausgebildet werden, verpflichten sich, die Führungen anderer Gästeführer kollegial zu beraten. Jede Gästeführerin sucht sich selbst ihr Thema und gestaltet ihr Programm. Dadurch sind die Führungen authentisch und interessant.“

Alle Gästeführerinnen und -führer werden von der Ländlichen Erwachsenen-Bildung (LEB) extra geschult. Die LEB hatte dieses Angebot 2002 als Arbeitsgemeinschaft in Hameln, Holzminden und im Kreis Schaumburg ins Leben gerufen. Der Landsommer startete durch; heute ist er starke Säule im Freizeitangebot der Regionen. Das wissen vor allem Hameln-Pyrmonter zu schätzen. Zwar interessieren sich auch Reisegruppen und Touristen, aber das Gros der Teilnehmer sind Menschen, die ihre Heimat näher kennenlernen möchten. Solche, die sich in der Dämmerung mit Nachtwächter Peck auf der Burg in Coppenbrügge ein wenig gruseln möchten. Solche, die sich unter einer fachkundigen Führung auf den Weg machen, um die Lerchenspornblüte zu genießen. Solche, die die malerischen Hinterhöfe in Hameln entdecken wollen. Die Themen, die der Landsommer umfasst, sind kaleidoskopisch breit gefächert; Geschichte, Anekdoten und Legenden werden im Gesamtpaket zu einem kleinen Event der Gegenwart – und von diesen kleinen Events gibt es eben mehr als 200!

Geographin Annette Gerten, die ebenfalls als Gästeführerin arbeitet, sagt: „Gern verbinde ich Gästeführungen mit einer weiteren Leidenschaft, dem Radfahren. Flussradwege sind eine Möglichkeit, aktiv die Region kennenzulernen. Neben dem Weserradweg bietet sich auch der Nethe- oder Emmer-Radweg an“, steht von ihr auf der Homepage der Gästeführungen zu lesen. Der Landsommer Weserbergland reicht im Grunde also weit über seine Grenzen hinaus.

Die nächsten Termine:

  • Coppenbrügge – Mit Nachtwächter Peck auf der Burg der Spiegelberger Grafen, Mittwoch, 8. März, 19 Uhr, Treffpunkt Schlossstraße Burgparkplatz
  • Auf den Spuren der Hamel: Samstag, 11. März, 14 Uhr, Treffpunkt Inselstraße 6, Hameln
  • Auf dem Grünen Plan – Glasmacher und Vogelhändler im Hils, Sonntag, 12. März, 11 Uhr, Treff: Am Park 2, Grünenplan
  • Der Klausner auf dem Heiligenberg bei Heyen, Sonntag, 19. März, 11 Uhr, Treffpunkt Willy-Penzel-Platz 2, Heyen

Die gesamte Übersicht gibt’s auf www.gaestefuehrungen-weserbergland.de.